Wenig später durfte Hamilton dann doch überholen, nachdem er angeführt hatte, er habe Leclerc vor wenigen Wochen in China denselben Gefallen getan. Den Monegassen musste er aber später wieder passieren lassen. Und als er dann hörte, wie klein der Abstand zu Williams-Pilot Carlos Sainz hinter ihm war, schob er frustriert nach: "Wollt ihr, dass ich ihn auch vorbei lasse?"
Dabei ging es mitnichten um einen Podestplatz, geschweige denn den Sieg. Hamilton landete im nächsten enttäuschenden Rennen letztlich auf Rang acht, Leclerc wurde Siebter. "Ferrari versinkt, das Auto wächst nicht. Miami wird als große Enttäuschung für Maranello in Erinnerung bleiben", urteilte Corriere della Sera aus Italien.
Hamilton erhöht den Druck
Die Geduldsfäden bei der Scuderia werden offenbar immer dünner, der Traditionsrennstall liegt noch immer weit hinter der Spitze zurück - und droht nun in internen Hierarchiekämpfen versinken. Hamilton jedenfalls will sich "nicht dafür entschuldigen, ein Kämpfer zu sein", auch wenn er nach dem Rennen auch durchaus relativierende Töne anschlug.
"Ich bin mir sicher, dass einigen Leuten bestimmte Kommentare nicht gefallen haben, aber sie müssen verstehen, dass es frustrierend ist", meinte Hamilton nach dem Rennen: "Wir sind nicht da, wo wir sein wollen. Uns fehlt eindeutig eine Menge Tempo." Leclerc erklärte nüchtern, er wolle keine Schlagzeile liefern und werde die im Weltsignal übertragenen Funksprüche im Rennen "nicht groß kommentieren. Es ist einfach nur so: Als Team müssen wir besser handeln."