Wie schon so oft in ihrer Laufbahn wurde dagegen Preuß von ihrem Körper ausgebremst, lag mit einer Erkältung flach. "Sie fühlt sich seit Donnerstag krank, verbunden mit Halsschmerzen. Um den weiteren Saisonverlauf nicht zu gefährden, haben wir gemeinsam mit ihr beschlossen, kein Risiko einzugehen, um schnellstmöglich wieder eine Wettkampffähigkeit herzustellen", sagte DSV-Mannschaftsarzt Jan Wüstenfeld. Man habe die "Sicherheitsvariante" gewählt, weil in diesem Winter Olympia oberste Priorität genieße.
Damit ist der Saisonstart für die Gesamtweltcupsiegerin nach schwacher Staffel-Leistung und Rang 29 im Einzel nun endgültig verkorkst, die Verteidigung der großen Kristallkugel scheint schon nach dem ersten von neun Weltcup-Stopps kaum mehr möglich. In ihrer Laufbahn wurde Preuß bereits unzählige Male von Krankheiten und Verletzungen ausgebremst, im Vorwinter blieb sie nach einer Operation an den Nasennebenhöhlen erstmals über einen gesamten Winter gesundheitlich stabil.
Tannheimer beweist starke Nerven
Vor dieser Saison hatte sich die Bayerin nach einem Sturz bei der Deutschen Meisterschaft allerdings bereits einer Hand-Operation unterziehen müssen, konnte so einige Wochen kein Stehendschießen trainieren. Nun folgte der nächste gesundheitliche Rückschlag auf dem Weg zum Traumziel Olympia-Medaille. "Franzi kommt immer ganz gut aus Erkältungen zurück, da bin ich optimistisch", sagte ZDF-Expertin Denise Herrmann-Wick.
Tannheimer leistete sich ihren Fehlschuss bereits im Liegendanschlag, behielt aber stehend die Nerven. "Das ist natürlich mega", schwärmte die Ulmerin: "Ich bin froh, dass die Norm abgehakt ist. Das ist ein guter Schritt in die richtige Richtung." Minkkinen war mit einem nach eigener Aussage "perfekten Rennen" überraschend zu ihrem ersten Weltcup-Erfolg gelaufen, das Podest komplettierten die Schwedin Anna Magnusson (0 Strafrunden/+16,6 Sekunden) und Oceane Michelon (0/+20,8) aus Frankreich.
Die weiteren Deutschen zeigten wie schon im Einzel eine schwache Leistung. Selina Grotian (2/+1:30,6 Minuten) und Vanessa Voigt (1/+1:32,0) blieben mit den Rängen 30 und 31 hinter den Ansprüchen. Janina Hettich-Walz (+1:43,3) vergab mit drei Fehlern im Stehendanschlag das greifbare Topergebnis. "Es war einfach ein richtig beschissenes Schießen", haderte die 29-Jährige. Anna Weidel (1/+1:48,0) und Marlene Fichtner (2/+1:53,5) erreichten zumindest das Jagdrennen.
Die Männer sind am Samstag (16.30 Uhr/alles ZDF und Eurosport) mit ihrem Sprint über zehn Kilometer dran, ehe am Sonntag die beiden Verfolgungsrennen anstehen. Die nächste Chance für Preuß bietet sich ab dem 12. Dezember beim zweiten Weltcup in Hochfilzen.
