Darts-WM: Ausraster von Cameron Menzies - Schotte schlägt sich die Hand blutig

Aktualisiert
Cameron Menzies sorgte mit Ausraster für Aufsehen.
Cameron Menzies sorgte mit Ausraster für Aufsehen.PDC

Es war ein volles Programm auf dem heutigen Plan für den Ally Pally. In der Nachmittags-Session gilt Peter Wrights Match gegen Noa-Lynn van Leuven als großtes Highlight. Der Sieger aus diesem Match wird der Zweitrundengegner von Arno Merk. Mit Cameron Menzies, Mensur Suljovic und Brendan Dolan spielten weitere größere Namen in der ersten Session des Montags. Die meiste Aufmerksamkeit erregte dabei aber der Ausraster von Cameron Menzies.

Das Match zwischen Brendan Dolan und Tevis Dudeney eröffnete den fünften Tag der Darts-WM. Dolan hatte in diesem Jahr keine wirklichen Erfolge feiern können, aber auf der größten Bühne der Welt stand er bereits zweimal im Viertelfinale und fühlte sich vor der Crowd im Alexandra Palace sichtlich an seine besten Zeiten erinnert.

Ein 106er Finish, ein 101er Checkout und auch der Big Fish gelangen dem Nordiren bereits innerhalb der ersten zwei Sätze und zeigten Tevis Dudeney, dass heute nicht viel zu holen war. Der Youngster kämpfte sich durch den PDPA Qualifier und konnte sich bereits dort aus den verrücktesten Rückständen befreien. Gegen einen Mann der Güteklasse von Brendan Dolan war heute jedoch kaum ein Mittel für Dudeney zu finden. Zwar gelangen dem 21-Jährigen über den Verlauf des Matches neun 180er, aber auf den Doppeln war absolut keine Konstanz vorhanden, so kämpfte er sich durchs enorme Scoring nochmal zum Anschluss, scheiterte aber schlussendlich am erfahrenen Dolan - Endresultat 3:1 für den "History Maker."

Match-Center: Brendan Dolan vs. Tevis Dudeney

Menzies rastet aus - Manby profitiert

Nach seinem Auftritt bei den Players Championship Finals, als Cameron Menzies 1:6 gegen Adam Lipscombe verlor, war man sich uneins, ob der Schotte heute wieder sein A-Game auf die Stage bringen könne. Gegen Charlie Manby, dem eine große Zukunft vorausgesagt wird, wäre ein überraschendes Erstrundenaus bei den schwanken Leistungen von Menzies nicht unmöglich erschienen.

Match-Center: Cameron Menzies vs. Charlie Manby

Doch der erste Satz zeigte direkt, dass Cameron Menzies hier mit Volldampf auf einen ungefährdeten Sieg aus war. Fünf 180er im ersten Durchgang sprachen eine kleine Sprache und setzten den jungen Manby direkt unter Druck. Doch dem schien das nichts auszumachen, vor allem da Cameron Menzies innerhalb von zwei Sätzen nur bei 5/25 auf die Doppel stand, wodurch sich der Youngster den Ausgleich sichern konnte.

Der Schotte schaffte es, im dritten Satz, diese Schwäche einzudämmen und traf auch unter Druck das wichtige Doppel, um erneut die Führung zu erobern. Aber Charlie Manby ließ nicht locker, blieb auch unter Druck eiskalt und konnte erneut nachziehen und den Ally Pally komplett mitreißen. Das zeigte sich auch, als er im entscheidenden fünften Leg per Shanghai-Finish das Break besorgte, um sich das Anwurfrecht fürs Match zu erspielen - der junge Engländer rastete komplett aus und ließ die Crowd zu einem Hexenkessel werden. Nach einer Nervenschlacht im vierten Leg des vierten Satzes, verpasst Manby erst fünf Matchdarts, doch der sechste sitzt - 3:2 Erfolg für Charlie Manby.

"Es war absoluter Wahnsinn" sagte der junge Engländer im Nachhinein in seinem Interview bei SkySports, er glaube, dass sein "Shanghai-Finish der wichtigste Moment in dieser Partie" gewesen ist, zum Schluss des Matches, habe er einfach versucht "irgendwie ruhig zu bleiben", auch wenn das "weitaus schwieriger" sei, als es aussehe.

Unschöne Fußnote war Cameron Menzies Ausraster im Anschluss an diesen Matchverlust, der Schotte schlug mit aller Gewalt seinen Tisch um und legte sich im Anschluss noch mit dem Schiedsrichter an. Die Hand schlug er sich bei diesem Vorfall komplett blutig, laut Insidern soll die komplette Treppe dadurch verunreinigt worden sein.

"The Gentle" erfolgreich im Duell der Oldies

Mensur Suljovic (53 Jahre) gegen David Cameron (56 Jahre) war ein Duell für Vintage-Darts-Fans. Die alten Recken ließen sich ab dem ersten Leg ordentlich Zeit für ihre Würfe und "The Gentle" war von Anfang an der spielbestimmende Akteur dieses Duells. In jedem Leg des ersten Durchgangs kam er dazu, ein Checkout stehen zu haben, doch fehlte ihm teils die Präzision. Das leicht bessere Scoring und die bessere Chancenverwertung brachten dann schlussendlich den ersten Satz (3:1) für Mensur ein.

Match-Center: Mensur Suljovic vs. David Cameron

Den zweiten Satz verschenkte der Österreicher dann nach mehreren Satz-Darts und auch im dritten Satz stand er kurz davor, diesen aus komfortabler Position noch abzugeben - doch das Timing belohnte ihn dann letztendlich noch. Im vierten Durchgang zeigte David Cameron zwar gutes Scoring, war aber in den entscheidenden Momenten nicht zur Stelle, wodurch schlussendlich Mensur Suljovic in einem langsamen, aber hochklassigen Match mit 3:1 in Sätzen triumphieren konnte.

Peter Wright als Grinch am Start

Zu seiner 17. Teilnahme bei der Weltmeisterschaft kam Peter Wright mit einem Knall auf die Bühne. Als Grinch begeisterte er bereits beim Walk-On den Ally Pally und nahm direkt im zweiten Durchgang die 156 raus, um Noa-Lynn van Leuven unter Druck zu setzen. Die Niederländerin machte nicht den besten Eindruck und wirkte recht unsicher, Peter Wright profitierte von dieser Nervosität um mit 3:1 das erste Leg einzutüten.

Match-Center: Peter Wright vs. Noa-Lynn van Leuven

Im zweiten Durchgang wirkte van Leuven dann mutiger, nahm zum Ausgleich in Legs ein 106er Finish heraus, während Peter Wright noch nicht wirklich in sein Scoring fand. Schlussendlich war es aber wieder van Leuven, die eher den Satz verlor, als dass Wright ihn gewann. Zu viele Möglichkeiten, vor allem auf die Doppel-20 blieben bei der Niederländerin liegen und sorgten schlussendlich für eine komfortable 2:0 Führung, die es für Wright nur noch galt ins Ziel zu bringen. Das gelang ihm auch, das Timing bei den Checkouts war enorm gut, 56,25% in den Checkouts sind eine solide Quote, doch der Average mit 83,51 sollte besser werden - denn nun geht es für ihn gegen Arno Merk und der Mann aus Peine zeigte gegen Huybrechts, dass er keine Laufkundschaft ist.