Darts-WM: Pietreczko nach ganz viel Drama weiter – Hurrell sorgt für Überraschung

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Ricardo Pietreczko jubelt nach unglaublichem Krimi über den Einzug in die 3.Runde
Ricardo Pietreczko jubelt nach unglaublichem Krimi über den Einzug in die 3.Runde Bradley Collyer, PA Images / Alamy / Profimedia

Ricardo Pietreczko lässt sich nach einem unglaublichen Krimi gegen Dave Chisnall im Ally Pally feiern. Durch ein 4:2 im entscheidenden fünften Satz gegen den Engländer sichert sich "Pickachu" den Einzug in die dritte Runde.

Und es hätte gar nicht so spannend werden müssen. Der Deutsche entschied die ersten beiden Durchgänge souverän für sich und nutzte die schwache Form von "Chizzy". Der Engländer kam dann aber immer mehr in Fahrt und verkürzte durch eine 180 nach der anderen den Vorsprung seines Gegenübers. Insgesamt elfmal traf Chisnall letztendlich die 180, verhalf ihm jedoch nicht zum Sieg. Denn Pietreczko war in den entscheidenden Momenten zur Stelle. 

Nachdem der 31-Jährige sechs Legs in Folge verloren hatte, kam er ausgerechnet beim Anwurf-Leg des Gegenübers zum Break zum 3:2 im fünften Durchgang. Im Anschluss kann er dann über die Doppel-16 die Partie endgültig entscheiden und trifft nun in der dritten Runde auf Andres Harrysson.

"Das war eine Achterbahn", sagte Pietreczko anschließend mit heiserer Stimme am Sport1-Mikrofon: "Ich habe öfter mal das Board angeschrien, weil ich nicht fassen konnte, dass ich ein 2:0 fast aus der Hand gebe." "Pickachu" hat den Matchdart von Chizzy gar "nicht wahrgenommen", erzählt er im Anschluss der Partie DAZN. "Hätte er den reingemacht, hätte ich gefragt: 'Öh, wie? Das Match ist vorbei?!'", nimmt der 31-Jährige das dramatische Ende mit Humor.

Zum Match-Center: Dave Chisnall vs. Ricardo Pietreczko

Sein kommender Gegner setzte sich im Duell der Debütanten auch aufgrund seiner Erfahrung durch. Der Schwede ist zwar ähnlich wie Motomu Sakai das erste Mal bei der World Championship, doch wirkte dank seiner Erfahrung im skandinavischen Raum deutlich sicherer und ruhiger. So setzte der 50-Jährige sich durch souveränen Leistungen im Decider des ersten und dritten Satzes durch.

Im Average lagen die beiden sehr nahe beieinander (88,06 zu 88,29). Am Ende war es nur die etwas bessere Checkout-Quote die Harrysson in die 3. Runde verhalf (36 % zu 29,41 %). 

Zum Match-Center: Andreas Harrysson vs. Motomu Sakai

Searle extrem souverän – Hurrell überrascht alle

Das erste Ticket für die 3. Runde schnappte sich Ryan Searle. In einem recht einseitigen Duell gegen Brendan Dolan, setzte sich der Favorit klar mit 3:0 durch. Der Nordire konnte lediglich zwei Legs für sich entscheiden, während die aktuelle Nummer 20 der Welt mit seinem Average von 98,67 nur knapp einen 100er-Durchschnitt verfehlte.

Die schnelle Niederlage lag vor allem Dolans zu schwacher Checkout-Rate von 28,57 %. So hatte er gegen den Engländer, der gleich dreimal die 180 warf und generell achtmal 140+ scoren konnte, nicht den Hauch einer Chance. In der nächsten Runde könnte sein Kontrahent Martin Schindler heißen, falls sich der Deutsche am Sonntagabend (ca. 20:10 Uhr MESZ) gegen Keane Barry durchsetzen kann.

Zum Match-Center: Ryan Searle vs. Brendan Dolan

Die dritte Partie der Nachmittagssession sorgte das erste Mal für Hochspannung im Ally Pally. Nachdem sich Dirk van Duijvenbode rasch die erste Führung des Spiels sichern konnte, fand James Hurrell im zweiten Durchgang dann auch in die Begegnung. Der Engländer drehte durch überragendes Darts das Duell und ging mit 2:1 in Führung.

Zwar konnte der "Aubergenius" sich nochmal in den entscheidenden fünften Satz retten, doch auch dank der imposanten zehn 180s sorgte der "Hillbilly" für eine der größten Überraschungen dieses noch jungen Turniers und steht in der dritten Runde!

In einer extrem knappen Partie entschied bei fast identischem Average (92,67/92,83), die etwas bessere Checkout-Quote des Underdogs (27,59 %/36,67 %).

Zum Match-Center: Dirk van Duijvenbode vs. James Hurrell