Das Jahr 2025 begann wie gewohnt mit den Qualifying-Schools für das Vereinigte Königreich und Europa. Aus deutscher Sicht verlief diese hervorragend: Mit Kai Gotthardt, Dominik Grüllich, Maximilian Czerwinski, Max Hopp und Leon Weber bekam die Bundesrepublik fünf neue Tour Card Holder. Dazu kam zusätzlich Niko Springer, der sich seine bereits über den zweiten Platz auf der Development Tour 2024 sicherte.
Auch Österreich bekam in Rusty-Jake Rodriguez erneut einen zweiten Spieler auf der Pro Tour, nachdem dessen Bruder Rowby-John nach der Saison 2024 aus den Top 64 gefallen war. In Patrick Tringler landete zudem ein weiterer Österreicher auf Platz 13 der Q-School Rangliste, was der erste Platz war, der nicht in einer Tourkarte endete.
Bahrain eröffnet das Jahr
Die ersten Turniere der PDC waren im Jahr 2025 Events der World Series of Darts. Die Einladungs-Turnierreihe führte die PDC-Stars nach Bahrain, wo Stephen Bunting den ersten Titel des Jahres gewann. Eine Woche später stand "The Bullet" erneut im Finale, unterlag im niederländischen 's-Hertogenbosch aber Rob Cross.
Über vier Monate Pause nahm sich die World Series in der Folge und kehrte erst Anfang Juni zu einem sommerlichen Endspurt zurück. Bunting gewann in Dänemark die Neuauflage des Finals aus den Niederlanden gegen Cross, ehe sich Luke Humphries in New York City seinen ersten World-Series-Titel der Saison sicherte. Eine Woche später ist es dann Gerwyn Price, der in Polen seinen einzigen Bühnen-Titel des Jahres gewann.
Im August zog es die World Series zum Abschluss nach Ozeanien. Zuerst spielte man im australischen Wollongong, dann im neuseeländischen Auckland. Beide Titel sicherte sich Luke Littler. Die Rangliste, die für die Setzliste der World Series Finals entscheidend war, ging dennoch an Bunting.
Das Endturnier gewann Michael van Gerwen. Der Niederländer nahm überhaupt nur an drei Turnieren der World Series teil und schied jedes Mal in der 2. Runde aus. Dadurch ging der dreimalige Weltmeister ungesetzt in das Turnier in Amsterdam. "Mighty Mike" zeigte über das Wochenende hinweg jedoch hervorragende Leistungen und besiegte Humphries, Littler und Co. mühelos.
Rückkehr des World Masters
Das erste Major-Turnier des Jahres war ein besonderes, denn man ersetzte sein seit 2013 ausgetragenes Masters mit dem World Masters. Letzteres war bis 2019 ein Turnier der insolvent gegangenen BDO, welches mittlerweile ebenfalls von der WDF ausgetragen wird. Mit der Namensänderung bei der PDC übernahm man zudem den historischen Modus.
Mit dem WM-Titel im Rücken war Littler der große Favorit auf den Titel, doch der Engländer scheiterte bereits im Viertelfinale an Jonny Clayton. Den Titel sicherte sich schließlich der damalige Weltranglistenerste Humphries.
Vier Tage nach dem Endspiel des World Masters begann die Premier League Darts. Humphries, Littler, van Gerwen und Cross waren als Top vier der World Rankings qualifiziert. Dazu kamen Bunting, Price, Chris Dobey und Nathan Aspinall, die allesamt eingeladen wurden.
Wie schon 2024 dominierte Littler die Gruppenphase der Premier League. Der Weltmeister gewann sechs Abende und sammelte elf Punkte mehr als Verfolger Humphries, der drei Abende gewann. Aspinall (zwei Tagessiege) und Price (drei Tagessiege) sicherten sich die verbliebenen Play-off-Plätze. Zum erst zweiten Mal in seiner Karriere verpasste Rekordsieger van Gerwen, der nicht einen Abend gewann, diese.
Das Finalturnier Ende Mai im Londoner O2 ging schließlich nicht an den favorisierten Littler, sondern an Humphries. "Cool Hand Luke" gewann so seinen zweiten und letzten Major-Titel im Jahr 2025.
Schindler, Springer und die Pro Tour
Am 10. Februar begann die Pro-Tour-Saison mit dem ersten Event der Players Championship. Mitte März gewann Martin Schindler Players Championship 8 im Finale gegen den Schweden Jeffrey de Graaf. Es war der dritte Pro-Tour-Turniersieg seiner Karriere.
Neben Schindler schafften es jedoch zwei weitere Spieler ins Finale eines Events. Mitte April in Rosmalen überraschte Dominik Grüllich alle und spielte sich ins Endspiel von Players Championship 14, wo er gegen den 109,68-Average von Jonny Clayton keine Antwort fand. Ende Juli verlor Lukas Wenig dann das enge Finale von Event 23 gegen Jermaine Wattimena mit 5:8.
Für die Players Championship Finals qualifizierte sich von dem Trio jedoch nur Schindler, Grüllich und Wenig landeten auf den Plätzen 66 und 67 – nur die Top 64 qualifizierten sich. Zum dritten Mal in seiner Karriere schaffte es Schindler ins Achtelfinale, verlor dort aber gegen den an 1 gesetzten Price. Der Waliser sicherte sich seine Spitzenposition mit vier gewonnenen Events.
Den Titel konnte der "Iceman" am Ende aber nicht mit nach Hause nehmen. Im Halbfinale unterlag er Littler mit 8:11. Mit gleichem Ergebnis bezwang "The Nuke" schließlich Kumpel Aspinall im Endspiel.
Auch auf TV-Bühnen der Pro Tour konnte das deutsche Darts auf sich aufmerksam machen. Ende April gewann Schindler das Finale der Austrian Darts Open, um sich seinen zweiten Titel des Jahres zu sichern. Ende Mai spielte sich dann erstmals Springer in ein Finale, als er im niederländischen Rosmalen Jonny Clayton unterlag. Mitte September machte er es in Budapest besser. Der "Meenzer Bub" gewann bei der Hungarian Darts Trophy seinen ersten Karriere-Titel.
Beide Deutschen qualifizierten sich schließlich für die Darts-EM, wo der beste Landsmann aber Ricardo Pietreczko wurde. Als einziger Deutscher schaffte er es ins Viertelfinale, wo gegen Danny Noppert Schluss war. Der Titel ging dann aber an einen anderen Niederländer: Gian van Veen sicherte sich im Finale gegen Humphries sein erstes Major.
Littler dominiert die Majors
Insgesamt elf Major-Titel – inklusive der Darts-WM 2024/25 – wurden im abgelaufenen Kalenderjahr ausgespielt. Gleich sechs dieser Trophäen wanderten in den Schrank von Littler. Der Weltmeister und mittlerweile auch Weltranglistenerste gewann nach der WM auch noch die UK Open, das World Matchplay, den World Grand Prix, den Grand Slam und die Players Championship Finals.
Viel Platz für weitere Titelträger gab es da nicht. Dennoch sicherte sich Humphries als einziger anderer Spieler zwei Major-Titel, indem er das World Masters und die Premier League gewann. Der World Cup of Darts ging erstmals nach Nordirland und an Daryl Gurney und Josh Rock. Letzterer gewann so seinen ersten Major-Titel. Van Gerwen gewann die World Series Finals, van Veen die Darts-EM.
Doch auch abseits der großen Bühnen von Majors, World Series und Pro Tour wurde Darts gespielt. Dragutin Horvat gewann Event 6 der Challenge Tour und Michael Unterbuchner erreichte die Finals der Events 9 und 20, ehe er Event 21 gewann. Dadurch erreichte er in den Rankings Platz 5, was ihm den Start in der Final Stage der Q-School 2026 und bei den UK Open ermöglicht. Sieger der Challenge Tour ist der Schweizer Stefan Bellmont.
Auch auf der Development Tour gab es deutsche Erfolge zu feiern. So erreichte Grüllich das Finale von Event 7, ehe er die Events 10 und 21 gewann. Weber, der die Finals 9 und 10 verlor, gewann das 24. und letzte Event des Jahres. Außerdem sicherte sich Jannis Barkhausen überraschend den Titel bei Event 12. Cam Crabtree gewann die Rangliste der Development Tour.
Die Women's Series war in diesem Jahr erneut der Spielplatz von Beau Greaves. Die Engländerin gewann 18 der 24 Turniere, davon die letzten 13 am Stück. Wenig überraschend holte sie damit auch die Gesamtwertung. Stefanie Lück erreichte bei Event 9 als erste Deutsche das Finale, verlor dort aber gegen Noa-Lynn van Leuven.
