Dolls Zielgerade: Erneutes Materialfiasko oder krönende Abschiedstournee?

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Dolls Zielgerade: Erneutes Materialfiasko oder krönende Abschiedstournee?

Benedikt Doll wird seine Karriere mit Saisonschluss beenden.
Benedikt Doll wird seine Karriere mit Saisonschluss beenden.Profimedia
Benedikt Doll hofft auf eine erfolgreiche Abschiedstournee. Doch die Wettervorhersagen am Holmenkollen spielen ihm nicht in die Karten.

Erik Lesser durfte im Frühjahr 2022 in die traditionelle Königsloge, auch Denise Herrmann-Wick bekam im Vorjahr eine royale Audienz: Das bevorstehende Karriereende hat schon bei so manchem deutschen Biathleten Kräfte freigesetzt. Nur zu gerne würde Benedikt Doll diese Serie furioser schwarz-rot-goldener Abschiedstourneen am Sehnsuchtsort Holmenkollen fortsetzen. Der 33-Jährige bleibt für seine finalen drei Weltcup-Stationen im Attackemodus.

"Meine Gefühlslage hat sich nach der Bekanntgabe meines Rücktritts nicht verändert", betonte Doll. Gemütlicher Karriereausklang? Keineswegs! Er habe "noch Kraft" und werde "voll motiviert angreifen". Nur zu gerne würde er wie schon Lesser und Herrmann-Wick nach verkündetem Abschied in Oslo nochmal triumphieren. Nach dem Materialfiasko bei der WM in Nove Mesto freute sich der Schwarzwälder in Skandinavien "auf richtig schönen Winter".

Weicher Schnee auch in Skandinavien?

Doch überraschend lässt ihn auch in Skandinavien das Wetter im Stich - es drohen wieder Ski-Nachteile. Denn statt knackigen Minusgraden sind auch am Holmenkollen von Donnerstag bis Sonntag Plusgrade und Regen vorhergesagt. Selbst in der Nacht soll das Thermometer nie unter null Grad sinken. Es deuten sich erneut weiche und nasse Bedingungen an. Also genau das, wofür das DSV-Team in Tschechien über neun Wettkampftage keine gescheite Lösung gefunden hatte.

"Das Thema Material, besonders bei nassen Bedingungen, werden wir innerhalb des DSV zielorientiert angehen", hatte Sportdirektor Felix Bitterling nach WM-Ende angekündigt. Man arbeite zusammen mit den Kollegen aus dem Skilanglauf "stark an Lösungen und Verbesserungen". Ob dies während der zehntägigen Wettkampfpause gelungen ist? Offen. Mit dem Material von Nove Mesto "gewinnen wir nix", sagte Johannes Kühn jedenfalls deutlich.

Ihm sei dennoch für Oslo nicht "bange", betonte Bitterling - und nahm die Athleten in die Pflicht. Insbesondere die Männer hätten sich trotz Materialproblemen bei der WM "unter Wert" verkauft. "Das wollen wir am Holmenkollen zeigen und wieder besser machen", führte der Sportdirektor aus. In Oslo starten die Wettkämpfe am Donnerstag und Freitag mit den Einzeln, ehe am Wochenende Massenstarts, Mixed Staffel und Single Mixed anstehen (jeweils ZDF und Eurosport).

Es gelte, so Bitterling, an das Niveau der Vor-WM-Zeit anzuknüpfen: "Wir wollen zeigen, dass wir auch im letzten Trimester zu den absoluten Top-Nationen gehören." Ganz besonders möchte das sicher Doll. Ein dritter Saisonsieg würde die Abschiedstournee krönen.