Gerhard Struber gefiel der letzte Eindruck vor dem scharfen Rückrundenstart überhaupt nicht. "Wenn wir glauben, wir können mit Standgas Spiele gewinnen, geraten wir unter die Räder", mahnte der Trainer des 1. FC Köln und dachte dabei auch schon an den Knaller zum Jahresauftakt in Hamburg.
Das Duell des Tabellenführers beim hochambitionierten Dritten am Samstag (20:30) markiert auch den Startschuss für das Aufstiegsrennen in der 2. Bundesliga. Es könnte kaum enger sein.
Selbst der Tabellenzwölfte Hertha BSC schielt mit sechs Punkten Rückstand auf den HSV noch verstohlen nach oben - entsprechend konzentriert gilt es für die Favoriten zu sein.
Der volle Fokus fehlte Struber beim 3:2-Erfolg im Test gegen den Stadtrivalen Viktoria Köln aber, das machte der Österreicher deutlich: "Das Rennen um die Startplätze ist einmal mehr neu eröffnet."
Also kam mal wieder etwas Musik auf im Rheinland, in dem es Ende des vergangenen Jahres fast besinnlich zugegangen war angesichts der sportlichen Konstanz mit vier Pflichtspielsiegen in Serie vor der Pause. Auch der offenbar bevorstehende Winterwechsel von Ersatztorwart Jonas Urbig zum FC Bayern sorgt nun für etwas Aufsehen.
HSV-Trainer freut sich auf "geiles Spiel"
Die Konkurrenz ist wild entschlossen, die Rheinländer noch abzufangen. Allen voran der HSV, der dem Auftakt in der eigenen Arena entgegenfiebert. Als "geiles Spiel", bezeichnete Coach Merlin Polzin das Aufeinandertreffen der Traditionsklubs: "Und wir haben richtig Bock, uns intensiv darauf vorzubereiten."
Auch auf die Kölner Neuverpflichtungen Joel Schmied und Jusuf Gazibegovic, die nach dem Ende der Transfersperre unterschrieben und die Qualität noch einmal erhöhen sollen.
Breitenreiter-Debüt in Hannover
Personell hat sich im Bundesliga-Unterhaus generell eine ganze Menge getan. Der Tabellenzweite Karlsruher SC muss fortan ohne seinen Toptorjäger Budu Zivzivadze auskommen, der mittlerweile im Sehnsuchtsziel Bundesliga für den 1. FC Heidenheim spielt.

In die Eliteliga will auch Hannover 96 nach sechs Jahren endlich zurückkehren - mit einem altbekannten Gesicht als neuem Trainer.
Wie für Fortuna Düsseldorf und Darmstadt 98, zwei weitere Verfolger, geht es für die "Roten" schon am Freitag los.

Und André Breitenreiter ist nach einem Trainingslager in der Türkei und vor seinem Debüt im Duell bei Schlusslicht Jahn Regensburg (18:30 Uhr) hochoptimistisch. "Ich habe eine Überzeugung, dass wir ein richtig gutes Team haben und um den Aufstieg mitspielen können", sagte der 51-Jährige. Doch das wollen auch elf weitere Teams.