Nach einem holprigen Start in der Gruppenphase mit nur einem Sieg und einer demütigenden 0:4-Niederlage gegen Äquatorialguinea schien das Turnier für die „Elefanten“ bereits beendet. Nur dank eines günstigen Ergebnisses in einer anderen Gruppe erreichte das Team als einer der besten Dritten überhaupt die K.-o.-Runde. Der Druck war enorm, die Stimmung im Land am Tiefpunkt.
Die Konsequenzen folgten schnell: Trainer Jean-Louis Gasset wurde entlassen, sein Assistent Emerse Fae übernahm kurzfristig – ausgerechnet an seinem 40. Geburtstag. Ohne große Erfahrung im Profibereich stellte Fae das Team um, traf mutige Entscheidungen und setzte neue Impulse.

Was folgte, war eine Serie dramatischer Spiele: Ein Sieg im Elfmeterschießen gegen Titelverteidiger Senegal, ein Viertelfinal-Erfolg gegen Mali trotz Unterzahl und ein hart erkämpfter Halbfinalsieg gegen die DR Kongo. Immer wieder rettete sich die Elfenbeinküste in letzter Minute.
Im Finale gegen Nigeria bewies das Team erneut Moral. Nach einem Rückstand zur Pause drehten Franck Kessie und Sebastien Haller das Spiel. Für Haller war der Siegtreffer besonders emotional – rund anderthalb Jahre nach seiner Krebsdiagnose.

Nach vier Spielen als Cheftrainer führte Emerse Fae sein Land sensationell zum Titel. Der Afrika-Cup 2023 bleibt damit als eines der dramatischsten und märchenhaftesten Turniere in Erinnerung – und als Beweis dafür, was möglich ist, wenn ein Team selbst in aussichtslosen Momenten nicht aufgibt.
