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Borussia soll sich "zerreißen": Polanski brennt für Gladbach-Chance

Aktualisiert
Eugen Polanski ist vorläufig Cheftrainer von Borussia Mönchengladbach
Eugen Polanski ist vorläufig Cheftrainer von Borussia MönchengladbachČTK / imago sportfotodienst / Kirchner-Media/TH

Eugen Polanski steht vor seinem ersten Spiel als Trainer von Borussia Mönchengladbach. Bei Bayer Leverkusen will der Nachfolger von Gerardo Seoane die Trendwende einleiten – und Argumente für ein dauerhaftes Engagement sammeln.

Für den neuen Job bei "seiner" Borussia musste Eugen Polanski nicht lange überzeugt werden. "Ab dem Moment, als Roland Virkus mich gefragt hat, ob ich mir diese Aufgabe vorstellen kann, habe ich auch nur noch mit einem Ohr zugehört", scherzte der 39-Jährige vor seinem Debüt als Trainer von Mönchengladbach: "Ich war schon voll in der Aufgabe, wie ich die Mannschaft am besten auf das Spiel in Leverkusen einstellen kann."

Der Nachfolger von Gerardo Seoane steht am Sonntag (17:30 Uhr/DAZN und Flashscore-Audioreportage) im Spiel bei der Werkself erstmals an der Seitenlinie der Gladbacher. Die Ausgangslage für den Neuling ist dabei alles andere als günstig.

Nach dem enttäuschenden Saisonstart mit nur einem Punkt aus drei Spielen und einem Torverhältnis von 0:5 soll der bisherige U23-Coach schnell die Wende einleiten – im besten Fall direkt mit einem Sieg beim Vizemeister.

Match-Center: Leverkusen vs. Mönchengladbach

Polanski setzt auf Leidenschaft

Seit seiner Amtsübernahme sei "extrem viel auf mich eingeprasselt", sagte Polanski, der mindestens für die Begegnungen in Leverkusen und eine Woche später gegen Eintracht Frankfurt auf der Trainerbank sitzen wird. Dennoch sei er "echt dankbar" für die Chance in Mönchengladbach, wo Polanski einst als Spieler in 44 Bundesliga-Partien auf dem Platz gestanden hatte.

Beim ersten Teil seiner Bewerbung für eine mögliche dauerhafte Lösung setzt Polanski auf den Faktor Emotionalität. "Die Basis ist Leidenschaft. Die Fans wollen sehen, dass sich eine Mannschaft zerreißt und so der Funke überspringt", sagte der frühere polnische Nationalspieler: "Es ist eine sehr homogene Truppe, die unbedingt will." Er habe "bislang noch kein Problem erkannt, das nicht lösbar wäre" – ein Statement, das den enttäuschten Fans Hoffnung macht.

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Lob von Sportchef Virkus

"Eugen ist sehr authentisch und hat eine klare Idee vom Fußball. Und wir erwarten, dass Eugen versucht, seine Idee durchzusetzen", sagte Sport-Geschäftsführer Roland Virkus.

Dass Polanski "unumstritten ein Trainertalent sei, das steht außer Frage", ergänzte der 58-Jährige: "Ich freue mich auf einen Eugen Polanski, der eine Ansprache hat, die anders ist, einen Tick emotionaler. Und ich glaube, das ist es, was wir gerade brauchen."

Doch noch vor seiner Premiere wollte der neue Hoffnungsträger, der sein einziges Pflichtspieltor für Gladbach im November 2005 ausgerechnet gegen Leverkusen erzielte, eine Sache klarstellen.

"Ich spiele das Spiel nicht. Ich stehe an der Seitenlinie, ich kann die Klarheit und Richtung vorgeben", sagte Polanski: "Und das ist mein Job, dass sie eine Idee vom Fußball haben, dass ich sie unterstütze. Dass sie meine Rückendeckung haben, dass Fehler passieren dürfen."

Eine Reaktion sei "wichtiger als alles andere", so der neue Coach: "Das habe ich auch der Mannschaft gesagt. Sie können eigentlich alles."