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"Dummer" Lupfer beendet Formtief von Publikumsliebling Undav

Kopfwäsche vom Trainer für Deniz Undav
Kopfwäsche vom Trainer für Deniz UndavČTK / imago sportfotodienst / Grant Hubbs

Deniz Undav scheint beim VfB Stuttgart nach Verletzung und Formkrise wieder in Schwung zu kommen.

Siegtorschütze Deniz Undav hatte nach dem 2:1-Erfolg seines VfB Stuttgart gegen den FSV Mainz 05 ein ziemlich großes Problem.

"Wenn ich könnte, würde ich mich bei jedem Einzelnen bedanken, aber das sind zu viele", sagte der beseelte Nationalspieler. Die VfB-Fans hatten ihren Liebling vor dem Bundesligaduell mit einem riesigen Plakat aufgemuntert. "Deniz, wir stehen hinter dir", stand auf dem Banner, dazu gab es Sprechchöre.

Grund für die Bekundungen waren Hass und Hetze im Internet gegen Undav nach dem Europa-League-Spiel bei Fenerbahce, die auf Undavs kurdisch-jesidische Wurzeln gezielt hatten. Er sei "glücklich", betonte der 29-Jährige, "dass sie das gemacht haben. Das zeigt die Liebe, die in diesem Verein steckt."

Besonders groß war diese Liebe, als Undav in der 79. Minute ausgerechnet vor der Cannstatter Kurve den entscheidenden Treffer erzielte. Der Jubel bei 60.000 Anhängern war grenzenlos. "Das wird ihm sehr gut tun", sagte Trainer Sebastian Hoeneß.

Match-Center: VfB Stuttgart vs. FSV Mainz 05

XXL-Rotation beim VfB

Zumal es für Undav in den vergangenen Monaten nicht nach Wunsch gelaufen war. Der Angreifer durchlebte eine Formkrise und verletzte sich zudem zu Saisonbeginn auch noch am Knie. Doch jetzt scheint Undav wieder Fahrt aufzunehmen.

Vor seinem ersten Saisontor im siebten Einsatz hatte er allerdings gedanklich kurz gehadert. Er habe den Ball eigentlich durch die Beine von Torhüter Robin Zentner spielen wollen, "aber ich habe mich im letzten Moment umentschieden." Seine Erklärung für den lockeren Lupfer? "Weil ich dumm bin", sagte Undav bei DAZN in seiner typischen Art: "Am Ende habe ich alles richtig gemacht."

Doch nicht nur Undav hatte am Sonntag alles richtig gemacht – auch Hoeneß. Der war mit einer XXL-Rotation voll ins Risiko gegangen – nur Torwart Alexander Nübel durfte nach dem 0:1 in Istanbul wieder beginnen. Der Sieg gab Hoeneß Recht.

Mainzer Doppelpack

Er habe "frische Energie" auf den Platz bringen wollen und angesichts der hohen Belastungen "auch nach vorne geschaut", begründete der Coach seine zehn Wechsel. Bereits am Mittwoch (18 Uhr/Sky) geht es im DFB-Pokal erneut gegen Mainz.

Der Stuttgarter Spielplan
Der Stuttgarter SpielplanFlashscore

Undav sammelte auf jeden Fall gute Argumente, um wieder in der Startelf zu stehen. Allerdings, so räumte er ein, brauche er "noch ein, zwei Spiele mehr über 90 Minuten". Um dann wieder der Alte zu sein.