Stürmerfluch gebrochen: Union überrascht Leipzig in furioser zweiter Hälfte

Nach über 80 Tagen Flaute: Drei Stürmer trafen bei Union
Nach über 80 Tagen Flaute: Drei Stürmer trafen bei UnionČTK / DPA / Soeren Stache

RB Leipzig hat den ersten herben Stimmungsdämpfer in einer bislang freudigen Adventszeit kassiert. Die Sachsen verloren zum Auftakt des 14. Spieltags das Ost-Duell der Fußball-Bundesliga bei Union Berlin mit 1:3 (0:0) und ließen im Kampf um die Champions-League-Qualifikation wichtige Punkte liegen. Knapp eine Woche nach dem Kantersieg gegen Eintracht Frankfurt (6:0) fehlte der RB-Offensive die Durchschlagskraft, am Wochenende droht der Sturz vom zweiten Tabellenplatz.

Die Berliner feierten derweil ein dringend benötigtes Erfolgserlebnis gegen die einsetzende Winterdepression. Nach wettbewerbsübergreifend zuletzt drei Niederlagen nacheinander erhöhte Union den Puffer auf die Abstiegszone. Auch die von Trainer Steffen Baumgart im Vorfeld monierte Sturmflaute ("Das geht mir richtig auf die Eier") endete dank der Treffer von Oliver Burke (57.), Ilyas Ansah (64.) und Tim Skarke (90.+3). Für RB traf der kurz zuvor eingewechselte Tidiam Gomis (60.).

Zum Match-Center: 1. FC Union Berlin vs. RB Leipzig

In einer zerfahrenen Anfangsphase fanden beide Mannschaften nur mit Mühe ins Spiel. Union leistete sich zu viele Stockfehler, auch RB agierte im Ballbesitz zu unsauber und sorgte so zunächst für keine echte Gefahr für das Tor von Union-Keeper Frederik Rönnow.

Unio wacht auf - und verdient sich den Sieg

Größter Aktivposten der Leipziger war der formstarke Yan Diomande. Auf dem linken Flügel beschäftigte der 19-jährige Ivorer die Berliner Defensive mit seinem schnellen Antritt und Dribblings, er kam so auch zur ersten Möglichkeit des Spiels. Rönnow verhinderte die Krönung eines sehenswerten Solos (16.). Bei der folgenden Ecke parierte der Däne den Kopfball von Christoph Baumgartner (18.) in dessen 100. Pflichtspiel im Trikot von RB Leipzig.

Baumgartner verpasste das nächste Tor in der Liga
Baumgartner verpasste das nächste Tor in der LigaČTK / imago sportfotodienst / Matthias Koch

Die Leipziger Drangphase hielt nur kurz an. RB tat sich weiterhin schwer, Lösungen gegen die dichte Berliner Defensive zu finden und das letzte Drittel zu bespielen. Die Köpenicker setzten bei ihren Offensivaktionen häufig auf lange Bälle, die Leipzig aber vor keine Probleme stellten. Beide Teams neutralisierten sich im weiteren Verlauf der ereignisarmen ersten Halbzeit. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff tauchte Janik Haberer (45.+1) frei vor dem Leipziger Tor auf, schien nach einer Hereingabe aber selbst überrascht und verzog aus kurzer Distanz.

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In der zunächst von intensiven Zweikämpfen geprägten zweiten Halbzeit wurde Union mutiger - und belohnte sich. Erst beendete Burke die Durststrecke der Berliner Angreifer, dann legte Sturmpartner Ansah nach und stellte den alten Vorsprung wieder her. RB tat sich in der Folge weiter schwer.