Yussuf Poulsens Mama Lene kommt extra aus Dänemark angereist, die ganze Familie wird bei seiner emotionalen Rückkehr nach Leipzig auf der Tribüne sitzen. Die RB-Fans planen eine Choreographie, der Klub will Poulsen offiziell verabschieden. Es wird also alles andere als ein gewöhnlicher Bundesliga-Arbeitstag für den Neu-Hamburger.
"Ich war noch nie in der Auswärtskabine, um mich umzuziehen", sagte Poulsen über das Wiedersehen am Samstag (15.30 Uhr/Sky): "Hoffentlich wird es ein geiles Spiel mit einer tollen Stimmung."
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Muskuläre Probleme bremsten ihn bisher aus
Von 2013 bis Sommer 2025 spielte Poulsen in Leipzig, bei RB nennen sie ihren Rekordspieler (425 Pflichtspiele) eine Legende, in Hamburg wurde er als großer Hoffnungsträger empfangen - doch wirklich rund läuft es für den 31-Jährigen beim Aufsteiger von der Elbe noch nicht.
Wegen muskulärer Probleme kommt Poulsen bisher nur auf zwei Kurzeinsätze - ohne den flinken Angreifer holte der HSV aus den vergangenen drei Partien sieben Punkte.

Doch pünktlich zum Rendezvous mit seiner alten Liebe ist Poulsen wieder fit. "Mir geht es gut. Ich hoffe, dass die Zeit der Rückschläge nun vorbei ist", sagte der Däne, auch wenn es vermutlich noch nicht für die Startelf reichen wird: "Ich muss wieder in den Rhythmus finden, einfach Spiele machen. Dann werde ich nach und nach wieder auf meine 100 Prozent kommen."
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Auf und neben dem Platz ein Leader
Beim HSV ist Poulsen aber auch wichtig, wenn er nicht auf dem Rasen steht. Ein bisschen überraschend stieg er sofort zum Kapitän auf, seine Erfahrung wird nach all den Jahren in den Niederungen der zweiten Liga in Hamburg sehr geschätzt, Poulsen kümmert sich um die jungen Spieler wie Fabio Baldé oder die Neuzugänge um Fábio Vieira.
Trainer Merlin Polzin sieht in ihm eine Art verlängerter Arm auf und neben dem Platz. Und vor dem Spiel gegen Leipzig gab er selbstverständlich auch Insidertipps.
"Natürlich haben wir uns im Vorfeld ausgetauscht, da wir auf seine Expertise gepaart mit unseren Analysen vertrauen. Das gehört zu einer professionellen Spielvorbereitung dazu", sagte Polzin, der seinen Kapitän behutsam aufbauen will - der Kampf um den Klassenerhalt dauert schließlich sehr lange: "Wir sind bei ihm sehr vorsichtig, weil wir möglichst viel von ihm haben wollen. Es geht weniger darum, ihn so schnell wie möglich auf 90 Minuten zu bringen, sondern seine Qualitäten auf und neben dem Platz bestmöglich lange für uns zu nutzen. Wir wissen, dass er zur Verfügung steht und brennt. Es ist gut zu wissen, dass er auch etwas unruhig ist und seiner Mannschaft unbedingt helfen will."
Ob er nun spielt oder nicht, Poulsen freut sich auf seine Rückkehr nach Leipzig. "Es wird ein besonderer Tag", sagte er.