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Mourinho vor Bayer-Duell: "Wenn das Stadion mitspielt, werden wir gewinnen"

Benfica-Trainer Jose Mourinho auf der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Spiel gegen Bayer Leverkusen
Benfica-Trainer Jose Mourinho auf der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Spiel gegen Bayer LeverkusenSL Benfica

Vor dem richtungsweisenden Champions-League-Duell zwischen Benfica Lissabon und Bayer Leverkusen am Mittwochabend (20 Uhr/DAZN und Flashscore-Audioreportage) zeigte sich José Mourinho gewohnt kämpferisch, und zugleich nachdenklich. Der erfahrene Trainer sprach auf der Pressekonferenz über die Bedeutung der Partie, die Rolle der Fans und die Stärke des Gegners.

„Es ist ein sehr wichtiges Spiel“, stellte Mourinho gleich zu Beginn klar. "Wenn wir gewinnen, sind wir voll im Rennen um die Qualifikation. Wenn wir verlieren, wird es ehrlich gesagt schwierig." Eine Niederlage, so der Portugiese, wäre "aus sportlicher, finanzieller und prestigetechnischer Sicht schlecht". 

Zum Match-Center: Benfica Lissabon vs. Bayer Leverkusen

Dennoch spürt der Trainer eine Aufbruchsstimmung im Verein: "Wir befinden uns in einer positiven Phase, wieder mit großem Einfühlungsvermögen der Fans. Das haben sie uns vor einer Woche gezeigt."

Besonderen Wert legte Mourinho auf die Unterstützung von den Rängen. "Ein Stadion kann voller Leute sein, die das Spiel sehen wollen – oder voller Leute, die das Spiel spielen wollen. Das ist ein großer Unterschied. Wenn sie mitspielen, denke ich, dass wir gewinnen werden."

Damit richtete der Trainer einen klaren Appell an die Anhänger der Adler: Benfica braucht nicht nur lautstarke Zuschauer, sondern aktive Mitspieler auf den Tribünen.

Respekt vor Leverkusen und klare Analyse

Mourinho analysierte den Gegner mit gewohntem Tiefgang. Leverkusen erinnere ihn "vom taktischen Standpunkt aus gesehen" stark an die Zeit unter Xabi Alonso: "Sie verteidigen mit fünf, bauen mit drei oder vier auf. Eine Mannschaft mit Qualität, mit schnellen Spielern in der Offensive – schwer zu bespielen."

Trotzdem glaubt Mourinho an die Chancen seiner Elf: "Wir können sie schlagen. Wir haben drei Spiele in Folge gewonnen, wir haben Tore geschossen, keine kassiert, und wir dominieren wieder."

Auch die personelle Situation scheint dem Trainer neue Möglichkeiten zu bieten. Er sprach von "mehr Optionen" und einem Kader, der "an Tiefe gewonnen" habe, unter anderem durch Spieler wie Leandro Barreiro oder die Rückkehr von Amar Dedic.

Fans und Verantwortung: "Mit der Seele spielen"

Für Mourinho ist klar: Gegen Leverkusen muss Benfica mit Herz auftreten. "Es muss ein Spiel sein, das mit der Seele eines Spielers gespielt wird, der wirklich gewinnen will, ohne Angst vor Verantwortung." Und wieder kehrte er zu seinem zentralen Gedanken zurück: "Wenn das Stadion mit uns spielt, werden wir gewinnen."

Selbst vor dem Druck der Situation zeigte sich der 61-Jährige unbeeindruckt. Schlaflose Nächte? "Nur, weil die Kinder um 23 Uhr noch Musik gehört haben", witzelte er. "Nicht wegen Leverkusen."

Dahl: "Ich will zeigen, dass ich meinen Beitrag leisten kann"

Auch Verteidiger Samuel Dahl stellte sich den Fragen der Journalisten und bestätigte den Optimismus seines Trainers. "Leverkusen ist ein guter Gegner, ein schweres Spiel, sehr wichtig für uns. Aber wir müssen gewinnen, und ich hoffe, dass wir die drei Punkte holen können."

Der junge Schwede, der zuletzt beim 3:0 gegen Vitória SC getroffen hatte, sprach über sein wachsendes Selbstvertrauen: "Ich habe lange auf das Tor hingearbeitet. Jetzt ist es endlich passiert, ich bin sehr stolz." Über die Zusammenarbeit mit Mourinho sagte er: "Es ist großartig. Seit ich hier bin, hat er mir viel Vertrauen gegeben, und ich fühle mich immer sicherer."

Dahl machte auch klar, dass er sich nicht mit Vergleichen zu früheren Spielern wie Álvaro Carreras aufhalten will: "Er hat hier einen guten Eindruck hinterlassen, aber ich konzentriere mich auf mich selbst. Ich will wachsen und den Benfica-Fans zeigen, dass auch ich meinen Beitrag leisten kann."

Auf seine Rolle gegen Leverkusen ließ er sich nicht festlegen – wohl wissend, dass Mourinho taktisch flexibel agiert. "Jedes Spiel ist anders, mit einer anderen Taktik", erklärte Dahl. "Ich wusste, dass ich gegen Newcastle nicht spielen würde. Das war eine bewusste Entscheidung, und ich habe sie verstanden."