Platzverweis macht den Unterschied: FC Bayern verliert Hinspiel nach Elfmeter

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige

Platzverweis macht den Unterschied: FC Bayern verliert Hinspiel nach Elfmeter

Aktualisiert
Ciro Immobile schoss das Tor des Abends.
Ciro Immobile schoss das Tor des Abends.Profimedia/Opta by StatsPerform
Im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals trennen sich Lazio Rom und der FC Bayern München 1:0 (0:0). In der ersten Halbzeit war das Spiel noch ausgeglichen, wobei die deutschen Gäste näher am Führungstreffer waren, als die Römer. Doch in der zweiten Halbzeit wurden die Gastgeber aktiver und bekamen viele große Chancen. Am Ende einer solchen entstand auch die spielentscheidende Szene: Dayot Upamecano foulte Gustav Isaksen - Platzverweis und Elfmeter. Kapitän Ciro Immobile verwandelte diesen sicher.

Tuchels Inferno in Rom: Der maßlos verunsicherte FC Bayern hat die alten Sorgen mit in die "ewige Stadt" genommen, der große Traum von der Rückkehr nach Wembley droht vorzeitig zu platzen. Nach dem ernüchternden 0:1 (0:0) bei Lazio Rom müssen die Münchner das erste Achtelfinal-Aus in der Champions League seit 2019 fürchten - und Trainer Thomas Tuchel ernsthaft um seinen Job.

Um ihn zu behalten, sollte der Coach das Aus in der ersten K.o.-Runde im Rückspiel am 5. März in München abwenden. Das große Ziel, elf Jahre nach dem Triumph von Wembley zum Finale am 1. Juni nach London zurückzukehren, scheint aber ähnlich weit weg wie das Kolosseum von einem modernen Fußballtempel.

Zum Match-Center: Lazio Rom vs. FC Bayern München

Statistiken Lazio vs. Bayern
Statistiken Lazio vs. BayernOpta by StatsPerform

Der frühere Dortmunder Ciro Immobile (69.) traf den Rekordmeister mit seinem Foulelfmeter nach der Roten Karte gegen Dayot Upamecano (67., grobes Foulspiel) am Valentinstag ins Herz. Tuchel verfolgte das grausige Geschehen bisweilen kopfschüttelnd und mit den Händen vor dem Gesicht.

Im Stadio Olimpico stimmten sich die berüchtigten Lazio-Fans mit einer Lichtershow, Disco-Nebel und dem Sinatra-Klassiker "My Way" auf einen großen Abend ein. Am Spielfeldrand spreizte ein leibhaftiger Adler seine mächtigen Flügel, der Anhang sprach seinen Lieblingen mit dem Choreo-Spruch "Momento audere semper" (Denke daran, dich immer zu trauen) der Dichterin Gabriele d'Annunzio Mut zu.

"In der ersten Halbzeit müssen wir in Führung gehen. Da war eine Reaktion da. Wir hatten drei klare Chancen, die Dinger müssen wir machen", sagte Thomas Müller bei DAZN. Die zweite Halbzeit sei aber "wieder von Verunsicherung geprägt" gewesen: "Das war ein wenig Slapstick."

Kanes frühe Chance

Tuchel dagegen ging kein weiteres Taktik- und Aufstellungswagnis ein: Er korrigierte seine Fehlgriffe aus dem vergeigten Liga-Gipfel in Leverkusen (0:3) und stellte auf Viererkette um. Außerdem rückten neben Raphael Guerreiro die Bosse Joshua Kimmich und Thomas Müller ins Team. Nach einem Diagonalpass des Mittelfeldchefs und Müllers Ablage hatte Harry Kane die erste Chance (7.).

Ansonsten ging der Lazio-Plan voll auf: Das Zentrum dichtmachen, die Bayern nach außen drängen und ihnen da in Überzahl die Bälle klauen. Die waren dann zwar meist schnell wieder weg, weil die Münchner gut gegenpressten. Mit dem Ball aber fiel ihnen nichts ein, ihr Spiel war einfallslos und oft ohne Esprit.

Noten zum Spiel: Lazio vs. Bayern
Noten zum Spiel: Lazio vs. BayernFlashscore

Leroy Sane setzte einen Freistoß knapp neben das Tor (32.), Müller diskutierte nach spielerischen Missverständnissen mit Jamala Musiala und Kane. Nach der einzigen schnellen Kombination der ersten Hälfte durch die Mitte vergab Musiala freistehend (40.).

In der Pause wurde Kimmich am Knöchel behandelt, konnte aber weiterspielen. Nach dem Seitenwechsel hatte Kapitän Manuel Neuer seinen großen Auftritt, als er nach einem Ballverlust von Upamecano stark gegen Gustav Isaksen parierte (48.).

Den Bayern gelang es auf der anderen Seite erneut nicht, ihren Stürmerstar Kane in Szene zu setzen. Viele Angriffe wurden zu schleppend vorgetragen und waren für den Achten der Serie A leicht auszurechnen. Als dann auch noch "Upa" nach einem Ballverlust von Sane gegen den starken Isaksen viel zu hart einstieg und Lazio-Ikone Immobile zuschlug, kochte das Olimpico über. Felipe Anderson vergab die Chance zum 2:0 (89.).