1. FC Köln vs. FC Bayern München 1:4
Bayern München träumt weiter von seiner Rückkehr zum Sehnsuchtsort Berlin. In der zuletzt regelmäßig tückischen zweiten Runde des DFB-Pokals setzte sich der Rekordsieger auch dank eines Doppelpacks von Stürmerstar Harry Kane mit 4:1 (2:1) beim aufmüpfigen 1. FC Köln durch. Das Team von Vincent Kompany hat den ersten Pokalsieg seit 2020 damit fest im Blick.
Nach der Kölner Führung durch Stürmer Ragnar Ache (31.) hatte zwischenzeitlich das vierte Zweitrunden-Aus der Bayern in fünf Jahren gedroht. Doch noch in der kniffligen ersten Halbzeit brachten Luis Díaz (36.) und Harry Kane (38.) den 20-maligen Titelträger auf Kurs. Dabei profitierten die Bayern auch vom nicht eingesetzten Videobeweis. Díaz hatte beim Ausgleich einen Meter im Abseits gestanden. Nach der Pause räumten Kane (64.) und Michael Olise (72.) alle Zweifel am Weiterkommen aus.

Für die bislang makellosen Bayern war es seit Saisonbeginn der 14. Erfolg in Serie. Damit hat München die AC Mailand (13 Siege, 1992/93) abgelöst und einen Startrekord in Europas Topligen aufgestellt.
"Sehr viel Hunger auf diesen Pokal" habe sein Team, hatte Kompany angekündigt. Den Titelwunsch "haben nicht nur die Fans, er wird bei uns gelebt", betonte er. Auch Kölns Trainer Lukas Kwasniok erkannte: "Sie wollen unbedingt das Triple holen." Gegen die Bayern sei es "immer schwierig", aktuell jedoch "so gut wie unmöglich", prophezeite der 44-Jährige und forderte daher "Eier in der Buxe".
Den nötigen Mut stellte der Außenseiter schnell unter Beweis und erzwang einen offenen Schlagabtausch auf Augenhöhe. Vor allem nach Standards wurde Köln gefährlich. Die Versuche von Isak Johannesson (11.) und Ache (16.) entschärfte Jonas Urbig, der im Januar von Köln nach München gewechselt war, noch. Als Ache nach einer weiteren Ecke von Johannesson am höchsten stieg, konnte Urbig den Rückstand nicht mehr verhindern.

Und Bayern? Die Gäste ließen ihr dominantes Auftreten und effiziente Abschlüsse zunächst vermissen. Díaz scheiterte zweimal an FC-Pokaltorhüter Ron-Robert Zieler (8./19.), Kane fehlte die Präzision im Kopfballspiel (19./21.).
Es half: die übersehene Abseitsstellung von Díaz, der einen Abpraller aus kurzer Distanz ins Tor schob. Nur kurz darauf sorgte Kane mit einem sehenswerten Schuss aus der Drehung für den Stimmungskiller vor 50.000 Fans im Müngersdorfer Stadion.
Nach dem Wiederanpfiff war Bayern um mehr Kontrolle bemüht, was erst mit Verspätung gelang. Kane köpfte nach einer Ecke von Joshua Kimmich das vorentscheidende 3:1, Olise knipste aus kurzer Distanz nach uneigennütziger Vorlage von Díaz. Zuvor hatte Köln noch seine Chance gewittert.
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Fortuna Düsseldorf vs. SC Freiburg 1:3
Der SC Freiburg hat nach einem Blitzstart das Achtelfinale des DFB-Pokals erreicht. Die Breisgauer bezwangen den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf auswärts nach zwei frühen Toren 3:1 (2:1) und schafften wie im Vorjahr den Sprung unter die besten 16 Teams.

Igor Matanovic (1.) und Vincenzo Grifo (6.) sorgten im ersten Pokal-Heimspiel der Fortuna seit sechs Jahren frühzeitig für Ernüchterung beim Düsseldorfer Publikum. Der zwischenzeitliche Anschlusstreffer von Anouar El Azzouzi (20.) war zu wenig, Derry Scherhant (90.+2) sorgte in der Crunchtime für die Entscheidung. Für die Rheinländer, die unter ihrem neuen Trainer Markus Anfang auch das dritte Pflichtspiel verloren, geht die sportliche Krise weiter.
Matanovic vollendete nach einem schnellen Umschaltmoment nach nur knapp 50 Sekunden zur Freiburger Führung, Grifo erhöhte nach einem kapitalen Einwurf-Fehler der Fortuna wenig später eiskalt. Die Gäste blieben in der Folge gefährlich: Matthias Ginter vergab freistehend (35.), Matanovic köpfte knapp drüber (24.).

Düsseldorf wurde mit zunehmender Spieldauer aktiver. Nach der Pause, als das Spiel immer intensiver wurde, traf Tim Oberdorf (54.) nur den Pfosten. Freiburgs Torhüter Florian Müller war bereits geschlagen. Die Fortuna drückte weiter, blieb aber glücklos: Der vermeintliche Ausgleich von Florent Muslija (59.) zählte aufgrund einer Abseitsposition nicht.
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SV Darmstadt 98 vs. Schalke 04 4:0
Darmstadt 98 hat den Höhenflug von Schalke 04 gestoppt und den Tabellenführer der 2. Bundesliga aus dem DFB-Pokal geworfen. Die Hessen setzten sich in einem überraschend einseitigen Duell in der zweiten Runde mit 4:0 (2:0) durch und zogen ins Achtelfinale ein. Zudem nahmen die Darmstädter Revanche für die Niederlage in der Liga (0:1) am vergangenen Freitag.

Beim schnellen Wiedersehen in Darmstadt trafen Hiroki Akiyama (23.), Matej Maglica (28.), Fraser Hornby (48.) und Bartosz Bialek (60.) für die Gastgeber. Die Schalker hatten die vergangenen fünf Pflichtspiele gewonnen, am Mittwoch blieben sie erstmals seit dem 13. September ohne Tor.
Doch im Pokal lief es für die Mannschaft von Trainer Miron Muslic von Beginn an nicht. Lloris Karius (18.) verhinderte mit einer Parade gegen Hornby noch den frühen Rückstand, kurz darauf war er aber chancenlos: Nach einer Schalker Ecke traf Akiyama am Ende eines Konters, Maglica erhöhte wenig später per Kopf.

Schalke fand keine Antworten gegen die entschlossenen Darmstädter, die noch in der ersten Halbzeit höher hätten führen können. Hornby benötigte im zweiten Durchgang nur drei Minuten, um auf 3:0 zu erhöhen. Der Widerstand von S04 schien damit gebrochen.
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Union Berlin vs. Arminia Bielefeld 2:1 nach Verlängerung
Union Berlin hat die erneuten Pokal-Träume von Arminia Bielefeld bereits in der zweiten Runde zerstört. Fünf Monate nach dem verlorenen Endspiel in der Hauptstadt gegen den VfB Stuttgart unterlag der Zweitligist beim Bundesligisten mit 1:2 (1:1, 1:1) nach Verlängerung.
Die Köpenicker nahmen damit erfolgreich Revanche: Im Vorjahr hatte die Arminia als Drittligist bei ihrem Sturm bis ins Endspiel die Köpenicker in der zweiten Runde ausgeschaltet. Leopold Querfeld (11.) brachte die Gastgeber früh in Führung, Monju Momuluh (27.) glich in der regulären Spielzeit für die Ostwestfalen aus. In der Verlängerung avancierte dann Danilho Doekhi (105.) zum Matchwinner und schoss Union ins Achtelfinale.

Die Hausherren aus Köpenick erwischten den besseren Start. Ein früher Standard brachte Union in Führung: Christopher Trimmels Freistoß fand den aufgerückten Querfeld, der den Ball per Kopf präzise ins rechte obere Eck setzte. Union gab auch in der Folge den Ton an, während Bielefeld offensiv zunächst kaum Akzente setzen konnte. Erst in der 19. Minute sorgte Momuluh mit einem Distanzschuss aus 22 Metern für Gefahr – Frederik Rönnow war jedoch rechtzeitig unten.
Wenig später tauchte Momuluh erneut vor dem Berliner Keeper auf und diesmal war Rönnow chancenlos. Nach einem artistischen Pass von Kapitän Mael Corboz hob Momuluh den Ball per Kopf über den Torwart hinweg, der anschließend in die Mitte des verwaisten Tores trudelte.
Angetrieben von den rund 2500 mitgereisten Fans kamen die Ostwestfalen mit viel Schwung aus der Kabine. Unions Trainer Baumgart reagierte auf die Bielefelder Drangphase mit zwei Doppelwechseln. Diese zeigten sofort Wirkung: Der erst 18-jährige Dmytro Bogdanow kam bei seinem Pflichtspieldebüt für Union per Kopf zum Abschluss, doch Jonas Kersken sicherte den Ball.

Beide Mannschaften drängten auf den Sieg in der regulären Spielzeit, schafften es jedoch nicht. In einer umkämpften Verlängerung, die auch an den Seitenlinien hitzig geführt wurde, kamen beide Teams zu ihren Chancen. Kurz nach dem letzten Seitenwechsel der Partie erlöste sich Union: Nach einem wilden Hin und Her im Bielefelder Strafraum kam Doekhi frei zum Abschluss - und ließ die Bielefelder Träume platzen.
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