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DFB-Pokal: VfB Stuttgart im Finale - Löw-Premiere misslingt

Aktualisiert
Stiller sorgte mit einem Traumtor für die frühe Führung des VfB.
Stiller sorgte mit einem Traumtor für die frühe Führung des VfB. ČTK / imago sportfotodienst / Pressefoto Rudel/Robin Rudel
Der VfB Stuttgart steht nach einem 3:1 (1:0) gegen RB Leipzig im Pokalfinale. Bei den Gästen misslang die Premiere des neuen Trainers Zsolt Löw.

Die Spieler des VfB Stuttgart sprangen wie kleine Kinder ausgelassen über den Rasen, Trainer Sebastian Hoeneß drückte jeden überglücklich an seine Brust. Raus aus der Krise, ab nach Berlin - die Schwaben haben nach zwölf Jahren erstmals wieder das Finale im DFB-Pokal erreicht und Leipzigs neuem Trainer Zsolt Löw die Premiere gründlich verdorben.

Bei Nationalspieler Maximilian Mittelstädt flossen nach dem 3:1 (1:0) sogar die Freudentränen. Enttäuschung derweil nach zahlreichen vergebenen Chancen bei den Sachsen: Jürgen Klopp, Global Head of Football von Red Bull, verschwand direkt nach dem Abpfiff missmutig von der Tribüne.

"Wir haben uns in den richtigen Phasen belohnt, in den schwierigen Phasen haben wir uns unterstützt. Ich muss vor meiner Mannschaft den Hut ziehen. Das ist überragend. Wir fahren nach Berlin", sagte Hoeneß im ZDF.

Löw vertraute Viererkette - Woltemade zurück in Startelf

Auch RB, das schon in der Champions League kläglich gescheitert war, bangt momentan um die erneute Qualifikation für Europa. Löw soll deshalb im Saisonendspurt für neue Energie sorgen - bei seinem Einstand in Stuttgart misslang dies jedoch trotz einer phasenweise beherzten Leistung. RB, Pokalsieger von 2022 und 2023, verpasste seine fünfte Finalteilnahme in den vergangenen sieben Jahren. 

Match-Statistics: VfB Stuttgart vs. RB Leipzig
Match-Statistics: VfB Stuttgart vs. RB LeipzigFlashscore

Rose-Nachfolger Löw nahm nach dem jüngsten 0:1 in Gladbach drei Änderungen in seiner Startelf vor und setzte zudem auf eine Viererkette. Beim VfB startete Woltemade, den Hoeneß beim 0:1 in Frankfurt noch geschont hatte. Die formschwachen Nationalspieler Chris Führich und Deniz Undav saßen zunächst auf der Bank.

Vollgas ab dem Anpfiff

Leipzig startete unter den Augen von Jürgen Klopp, der auf der Tribüne zwischen Mario Gomez und Oliver Mintzlaff mitfieberte, stürmisch. RB hatte die erste Chance durch Lois Openda schon nach 31 Sekunden. Doch auch der VfB war hellwach: Stiller nahm eine abgewehrte Ecke volley und traf mit dem schwächeren rechten Fuß sehenswert. Kurz darauf hatte Ermedin Demirovic die große Chance zum 2:0, scheiterte aber an Maarten Vandevoort. In der Szene hätte es jedoch auch Elfmeter für den VfB geben können, nachdem Demirovic beim Abschluss gefoult worden war.

Spielernoten: VfB Stuttgart vs. RB Leipzig
Spielernoten: VfB Stuttgart vs. RB LeipzigFlashscore

Es entwickelte sich eine intensive Pokalpartie, ganz nach dem Geschmack von Hoeneß. Es müsse "richtig krachen", hatte er gesagt. Trotz Krise sei "kein Platz für Sorgen und Ängste"

RB gab sich niemals auf

Dies war auch das Motto von RB. Die Gäste blieben mutig. Der VfB geriet immer mehr in Bedrängnis. Doch sowohl der auffällige Openda (15., 17. und 35.) als auch Xavi Simons (31.) scheiterten jeweils am stark reagierenden Alexander Nübel. Zudem verfehlte Ridle Baku (37.) nur um Zentimeter das Ziel. So war die Pausenführung für den VfB äußerst schmeichelhaft.

Nach dem Wechsel wurde die Partie wieder offener. Woltemade scheiterte zunächst an Vandevoort, ehe er kurz darauf nach klugem Zuspiel von Demirovic überlegt einschob. RB schüttelte sich kurz und schlug durch Sesko postwendend zurück. Leipzig drängte nun, Leweling bremste jedoch den Schwung und staubte nach einer Ecke ab. Sesko hatte auf der anderen Seite mit einem Lattentreffer Pech (87.).

Zum Match-Center: VfB Stuttgart vs. RB Leipzig