Denn in der ersten Runde des DFB-Pokals treffen die Ostwestfalen am Freitag (20.45 Uhr/ZDF und Sky) erneut auf Werder. Jedoch unter ganz anderen Vorzeichen als im Februar: War die Arminia im Viertelfinale der Vorsaison gegen Bremen noch krasser Underdog aus der 3. Liga, steht das Team nun an der Spitze der 2. Bundesliga.
Und ist auf Augenhöhe mit Werder? "Wir sind Außenseiter", stellte der Erfolgscoach klar. Kniat weiß aber auch, dass "wir an einem sehr guten Tag gegen jede Mannschaft in Deutschland die Möglichkeit haben zu gewinnen. Das hat die vergangene Pokalsaison gezeigt."
Bielefeld: Niederlage im Pokalfinale ist schnell verdaut
Schließlich hatten die Arminen auf ihrem irrwitzigen Ritt nach Berlin vier Bundesligisten ausgeschaltet, waren über den damaligen Doublesieger Bayer Leverkusen hinweggefegt - und erst im Finale am VfB Stuttgart (2:4) gescheitert.
"Geschmerzt" habe die Pleite, erinnerte sich Kniat, der sich "erst zwei oder drei Wochen später" das Endspiel noch einmal ansehen konnte. Doch der "eher traurige Moment" war schnell vergessen: Am Tag nach dem Finale fand die Meisterfeier statt, die "einige Wunden schnell geschlossen" habe, so Kniat am Mittwoch.
Der Arminia-Boom war - und ist -, auch ohne Pokalsieg, spürbar. Dauerkartenrekord und Bestwerte bei den Merchandising-Einnahmen nannte der Trainer als unmittelbare Folgen des Hypes: "Der Bann Arminia hat jetzt hoffentlich auch viele gefangen."
Aber der Finaleinzug und Aufstieg weckte auch Begehrlichkeiten: Die Leistungsträger Louis Oppie (FC St. Pauli) und Marius Wörl (Hannover 96) verließen den Drittliga-Meister. Die Oppie-Lücke schließt Neuzugang Tim Handwerker, der als Außenverteidiger seine Torgefahr schon unter Beweis gestellt hat - und Potenzial zum Pokalhelden mitbringt.
Arminia-Coach Kniat: Alm wird wieder brennen
Darüber hinaus seien die Arminen hervorragend "eingespielt", topfit und haben den Vorteil, "dass wir schon zwei Pflichtspiele absolviert haben", betonte Kniat. Für die Bremer, bei denen Trainer Horst Steffen sein Debüt feiert, wird es hingegen zum ersten Mal in dieser Saison ernst. Ausgerechnet auf der Bielefelder Alm, die in der Vorsaison für Bundesligisten zur uneinnehmbaren Festung geworden war.
Kniat mache sich "keine Sorgen", dass es, die Stimmung betreffend, im Stadion "wieder brennen" werde. Und sein Team mit den Fans im Rücken vielleicht dafür sorgt, dass er ein weiteres Erinnerungsstück bei seiner Mutter deponieren kann.