Heiliges Versprechen
"Es war wie ein Traum für mich", erzählte Berke Özer hinterher: "Ich wusste, dass ich den ersten Elfmeter halten würde, aber die anderen beiden – das war wirklich unglaublich. Ich kann es kaum fassen."
Der 25 Jahre alte türkische Nationaltorhüter – der im August zu Lille gewechselt war – berichtete, seiner Verlobten vor dem Spiel versprochen zu haben, kein Tor zu kassieren. "Dass es so kommen würde, hätte ich nicht gedacht."
175 Sekunden für die Ewigkeit
Die Franzosen führten durch ein frühes Tor von Hakon Haraldsson in der italienischen Hauptstadt, doch kurz vor Schluss bekam Rom gleich dreimal die Chance zum Ausgleich aus elf Metern. Es folgten wahnwitzige 175 Sekunden.
Artem Dovbyk scheiterte mit seinem Strafstoß zunächst am Torhüter. Weil ein französischer Spieler aber zu früh in den Strafraum gelaufen war, ordnete der Schiedsrichter einen Wiederholungs-Elfmeter an.
Özer parierte auch den zweiten Versuch von Dovbyk, hatte diesmal seine Torlinie aber zu früh verlassen. Rom erhielt erneut die Chance vom Punkt. Anstelle von Dovbyk versuchte es diesmal Matias Suárez – auch er vergab gegen den unbezwingbaren Özer.
"Wenn es einen vierten Elfmeter gegeben hätte, hätte ich auch den gehalten", scherzte Özer anschließend. Lille-Trainer Bruno Genesio lobte die herausragende Leistung seines Torhüters und sagte, er habe so etwas "noch nie erlebt".