Dieses ganz besondere Einjährige darf Hansi Flick nicht mit dem FC Barcelona auf dem Platz feiern, Gefühle hin oder her.
Seine Emotionen seien "nicht mehr dieselben wie früher", hatte der Trainer des spanischen Double-Siegers erst vor wenigen Tagen gesagt und damit seinen Ausraster in der spanischen Liga begründe.

Die Gelb-Rote Karte nach dem emotionalen Ausbruch hat ihn nun allerdings auf die Tribüne verbannt. Ausgerechnet im wohl intensivsten Spiel des Jahres: Dem Clásico.
Match-Center: Real Madrid vs. FC Barcelona
"Jetzt ist die Situation anders"
Beim mit Hochspannung erwarteten Ligagipfel beim Erzrivalen Real Madrid am Sonntag (16:15/DAZN) muss der deutsche Trainer auf dem Zuschauerrang des Bernabeú Platz nehmen. Auf den Tag genau feierte Flick dort vor einem Jahr seine Premiere im Klassiker, deklassierte die Königlichen prompt im eigenen Stadion.
"Das war letzte Saison und liegt in der Vergangenheit", stellte Flick jedoch klar: "Jetzt ist die Situation anders." Zwar wisse er, "wir sind auch in der Lage in Madrid zu gewinnen", dafür brauche es doch jeden Spieler "auf dem höchstmöglichen Level", sagte Flick weiter. Der Gegner habe "ein fantastisches Team", seine Spieler "müssen kämpfen, bereit sein und uns gut vorbereiten".

Mit einem Sieg könnte die Flick-Mannschaft wieder an dem Erzrivalen vorbeiziehen, mit zwei Punkten Vorsprung grüßen die Königlichen von der Tabellenspitze.
Das hochverdiente und deutliche 6:1 gegen Olympiakos Piräus in der Champions League soll seiner Mannschaft "Selbstbewusstsein für Sonntag" geben, erklärte Flick. Aber auch die vom Leverkusener Meistercoach Xabi Alonso trainierten Madrilenen feierten durch ein 1:0 in der Königsklasse gegen Juventus Turin eine gelungene Generalprobe.


Flick denkt an seine Enkel
Dass die Partie in der spanischen Liga erneut zum Spektakel wird, scheint nicht unwahrscheinlich – unglücklich nur, dass sich Flick ausgerechnet vor dem Spiel gegen den wohl wichtigsten Gegner daneben benommen hat. An der Sperre nach seinem Platzverweis im Spiel gegen den FC Girona wird auch die gelobte Besserung nicht mehr ändern können.
"Ich mag es nicht, wenn ich mich so im Fernsehen sehe, und ich möchte nicht, dass meine Enkel ihren Großvater so sehen", fasste Flick zusammen und resümiert: "Also muss ich wahrscheinlich mein Verhalten ändern."
Ohnehin habe der Klub ihn "komplett verändert", betonte der Coach. "Ich liebe diesen Verein wirklich, ich gebe mein Bestes. Ich lebe für den Verein."