Sportlich: Vertragshammer und Torjagd
In dieser Woche duellierten sich die beiden Kontrahenten nicht nur auf dem Platz, sondern auch daneben: Während Lionel Messi in Miami die Vertragsunterzeichnung bis 2028 zelebrierte, jagte Cristiano Ronaldo in Saudi-Arabien weiterhin historische Torrekorde.
Der Argentinier feierte seinen Beschluss mit einem emotionalen 64-Sekunden-Video im futuristischen Stadionneubau, und untermauerte kurze Zeit später, warum er sportlich weiterhin unverzichtbar ist. Bei Inter Miamis 3:1-Playoff-Auftakt gegen Nashville SC erzielte der 38-Jährige zwei Tore und beweist: Seine 29 Tore in 28 Spielen der Regular Season, die ihm den Goldenen Schuh einbrachten, waren kein Zufall. Als Rekordtorschütze des (zugegeben noch jungen) Klubs trägt er die "Herons" mit 73 Toren in 83 Spielen nahezu im Alleingang.
Ronaldo hingegen schrieb auf der anderen Seite des Atlantiks Geschichte. Beim 2:0-Sieg von Al Nassr gegen Al Hazm erzielte der Portugiese sein 950. Karrieretor – eine Marke, die kein Spieler zuvor erreicht hat. Sein sechstes Saisontor in nur sechs Spielen unterstreicht seine ungebrochene Effizienz und treibt ihn seinem selbstgesteckten Ziel von 1000 Treffern näher. Während Messi mit Miami um den MLS-Titel kämpft, dominiert Ronaldo die Saudi Pro League mit einer Siegesserie von 10 Spielen.
Diese Woche fällt der Vergleich schwer: Messi überzeugt durch Verbundenheit und Playoff-Impact, Ronaldo kontert mit purem, historischem Zahlenwahnsinn und beweist, dass die Torfabrik auch mit 40 nicht stillsteht. Das GOAT-o-Meter schlägt leicht in Richtung Messi aus. Nicht wegen der Qualität, sondern aufgrund der symbolischen Tragweite seiner Vertragsverlängerung und seiner zentralen Rolle in den MLS-Playoffs.

Boulevard: Geschäfte, andere GOATs und späte Bettzeiten
Abseits des Rasens zeigten sich beide Superstars von sehr unterschiedlichen Seiten. Messi nutzte seine Plattform für einen überraschend politischen Move. In einem NBC-Interview regte er als "Commissioner für einen Tag" radikale Änderungen in der MLS an: "Jedes Team sollte die Möglichkeit haben, Spieler zu verpflichten, ohne Einschränkungen." Eine klare Kampfansage an das Salary-Cap-System der Liga.
Zudem gewährte er Einblicke in seine persönlichen GOAT-Kriterien. Er verglich seinen Landsmann Diego Maradona mit Michael Jordan und zollte Tennis-Legenden wie Nadal, Federer und Djokovic sowie NBA-Stars LeBron James und Steph Curry Respekt. Seine Agenda ist voll: Ende dieser Woche wird er neben Donald Trump, Rafael Nadal und Will Smith beim America Business Forum in Miami auftreten.
Ronaldo hingegen konzentrierte sich auf sein persönliches Ökosystem aus Erfolg und Familie. Im Rahmen einer Kooperation mit dem Wearable-Hersteller WHOOP verriet er das Geheimnus für seine Langlebigkeit: "Schlaf ist das wichtigste Werkzeug, das ich habe." Seine Routine: "Ich gehe gegen 23 oder 24 Uhr ins Bett und stehe gegen 8:30 Uhr auf."
Sein größter Traum? "Mit meinem Sohn zu spielen." Der 14-jährige Cristianinho sorgt bereits in der Jugend von Al Nassr für Aufsehen. Ronaldo kommentiert stolz: "Ich glaube, er wird größer werden als ich."
Ausblick: WM-Träume und Derby-Hürden
Für Messi geht es im sportlichen Tagesgeschäft weiter in den MLS-Playoffs. Die Best-of-Three-Serie gegen Nashville geht in der Nacht zu Sonntag in Runde zwei. Das große Ziel ist klar: der MLS-Cup. Das große Karriere-Ziel schimmert unterdessen am Horizont: die WM 2026. Doch der 38-Jährige bleibt vorsichtig: "Ich werde das jeden Tag neu bewerten und sehen, ob ich wirklich 100 Prozent geben kann."
Ronaldo steht indes ein kritisches Derby im King's Cup gegen Karim Benzemas Al Ittihad bevor. Allerdings muss Al Nassr laut Berichten auf den verletzten Schlüsselspieler Marcelo Brozović verzichten – eine harte Bewährungsprobe für die perfekte Saisonbilanz. Sein persönlicher Weg ist vorgezeichnet: die Jagd auf Tor Nr. 1000 und der Traum, eines Tages mit seinem Sohn auf dem Profifeld zu stehen. "Es liegt mehr in seinen Händen als in meinen", so der stolze Vater.
