Die Staatsanwaltschaft schilderte am Montag zu Beginn der zweitägigen Urteilsverkündung, wie der 53-Jährige, der dabei in Tränen ausbrach, während der Titelparade im Stadtzentrum gezielt mit seinem Fahrzeug in die feiernde Menge steuerte. Innerhalb weniger Minuten wurden dabei 134 Menschen verletzt, darunter Kinder und ältere Personen.
"Der Angeklagte setzte sein Fahrzeug als Waffe ein", sagte Staatsanwalt Paul Greaney. Doyle habe im Zorn gehandelt und dabei billigend in Kauf genommen, dass Menschen schwer verletzt oder getötet werden könnten. Die Tat habe bei den Feiernden „"Entsetzen ausgelöst an einem Tag, der eigentlich ein Fest hätte sein sollen".

Angeklagter bekennt sich Schuldig
Doyle hatte sich vergangenen Monat in insgesamt 31 Anklagepunkten schuldig bekannt, darunter schwere Körperverletzung mit Vorsatz, gefährliche Körperverletzung, Landfriedensbruch und gefährliches Fahren. Die Anklagen beziehen sich auf 29 Opfer im Alter zwischen sechs Monaten und 77 Jahren.

Richter Andrew Menary erklärte, Doyle müsse sich auf "eine längere Haftstrafe" einstellen. Die schwersten der ihm vorgeworfenen Delikte können mit lebenslanger Freiheitsstrafe geahndet werden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft verließ Doyle am 26. Mai sein Wohnhaus im Stadtteil West Derby in einem grauen Ford Galaxy und fuhr in das dicht gefüllte Stadtzentrum, während Zehntausende den 20. Meistertitel des FC Liverpool feierten. Innerhalb von sieben Minuten steuerte er das fast zwei Tonnen schwere Fahrzeug wiederholt in die Menschenmenge.
Schockierende Dashcam-Aufnahmen
Rund 50 Menschen mussten nach Polizeiangaben im Krankenhaus behandelt werden. Unter den Opfern befand sich auch ein sechs Monate altes Baby, das aus einem Kinderwagen geschleudert wurde, jedoch unverletzt blieb. Die Polizei stellte klar, dass es sich nicht um einen Terrorakt handelte. Doyle war zur Tatzeit nüchtern.
Dashcam-Aufnahmen, die vor Gericht gezeigt wurden, dokumentierten, wie der Angeklagte zunehmend wütend wurde, Beleidigungen rief und gezielt auf Menschen zufuhr. Die Fahrt endete erst, als Passanten in das Fahrzeug sprangen und ein Mann den Gang auf Parken stellte.
