Zum ersten Mal seit langer Zeit geht United als besser platzierte Mannschaft in das Derby. Der Grund: Citys missratener Saisonauftakt. Mit nur drei Punkten aus den ersten drei Spielen verzeichnet Pep Guardiola den schlechtesten Premier-League-Start seiner Trainerkarriere.
Auch ein Blick auf die Form über die letzten 38 Partien hinweg ist ernüchternd: Nur 65 Punkte, Rang vier im virtuellen Tableau, satte 19 Zähler hinter Liverpool.

Hinzu kommen massive Verletzungsprobleme. Der Ausfall von Omar Marmoush nach einer Knieverletzung reiht sich ein in eine lange Liste, sodass Guardiola im „Super Sunday“ womöglich auf bis zu zehn Akteure verzichten muss.
Historische Schwächen im eigenen Stadion
Das Etihad Stadium war für Guardiola nie uneinnehmbar, vor allem nicht gegen den Stadtrivalen. Ein Viertel seiner 16 Premier-League-Heimniederlagen kassierte er gegen United, zuletzt beim Last-Minute-Treffer von Amad Diallo im vergangenen Dezember. Auch die Statistik der letzten Jahre spricht für die Gäste: Seit 2015/16 gewannen die Auswärtsteams zehn von 20 Ligaduellen, während die Heimmannschaft nur sechsmal triumphierte.
Für zusätzliche Brisanz sorgt die Lage zwischen den Pfosten. Auf City-Seite dürfte Gianluigi Donnarumma sein Premier-League-Debüt geben. United hingegen setzt trotz durchwachsener Leistungen weiter auf Altay Bayindir.
Trainer Ruben Amorim bestätigte, dass der Türke im Tor stehen wird, obwohl er seit August 2023 im Schnitt alle 430 Minuten einen kapitalen Fehler produziert – der schlechteste Wert aller Premier-League-Keeper. City könnte genau dort ansetzen: bei Standardsituationen. Denn Bayindir wackelt besonders bei Ecken, während City im Vorjahr ligaweit die drittmeisten xG-Werte nach ruhenden Bällen verbuchte.
United mit Offensivdrang, aber ohne Auswärtssieg
Offensiv liefert United derzeit bemerkenswerte Zahlen. Mit 58 Torschüssen haben die „Red Devils“ ligaweit die meisten Abschlüsse, wie zuletzt in der Saison 2017/18. Auch bei Läufen in die Tiefe (131) führt das Team die Liga an, angeführt von Bryan Mbeumo (54). Der Kapitän war in den letzten drei Siegen gegen City erfolgreich und kreierte in dieser Saison bereits zwölf Chancen, Bestwert im Team.

Doch auswärts hapert es: Seit März wartet United auf einen Sieg in fremden Stadien, zuletzt gab es lediglich ein Remis.
Beide Teams gehen also angeschlagen in dieses Prestigeduell. City ringt mit Verletzungen, Formschwächen und einer ungewohnt wackeligen Abwehr. United überzeugt statistisch durch Offensivpower, bleibt aber in der Fremde harmlos. Klar ist: Ein Sieg ist für beide Seiten Pflicht.
Zum Match-Center: Manchester City vs. Manchester United