Nur Durchschnitt? Die Zukunft des deutschen Handballs ist ungeklärt

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Nur Durchschnitt? Die Zukunft des deutschen Handballs ist ungeklärt

DHB-Torjäger Juri Knorr.
DHB-Torjäger Juri Knorr.Profimedia
Die nackten Zahlen sprechen für sich: Neun Spiele hat die deutsche Nationalmannschaft bei der Handball-EM 2024 - ihrem Heim-Turnier - absolviert. Vier davon haben sie gewonnen. Doch den Siegen gegen die Schweiz, Nordmazedonien, Island und Ungarn stehen genauso viele Niederlagen gegenüber. Ein Remis gegen Österreich rundet die Bilanz ab. Das ist biederer Durchschnitt.

Ja, die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason hat bravourös gekämpft und immer ihr Maximum gegeben. Als es auf der Zielgeraden des Turniers aber drauf ankam, gingen ihr der Sprit und irgendwie auch die Ideen aus. Oft bleibt der letzte Eindruck hängen: Und beim deutschen Team sind es - nicht nur, aber auch, die drei Niederlagen in den letzten drei Partien.

Es gibt zweifelsohne viel Positives, was von dieser EM bleibt. Die tolle Stimmung in den Arenen, die vielen Millionen vor den Fernsehern. Auch sportlich wurde mit dem Halbfinal-Einzug das Verbandsziel dank der 5:5 Punkte in der Hauptrunde erreicht. Doch von dem erträumten Wintermärchen war die deutsche Mannschaft ein gutes Stück entfernt. Die Top drei des Welthandballs, das wurde am Sonntag gegen Schweden offengelegt, sind sogar mit dem Heim-Publikum im Rücken momentan nicht erreichbar.

In den deutschen Handball-Hallen herrschte großartige Stimmung.
In den deutschen Handball-Hallen herrschte großartige Stimmung.AFP

Junge Talente drängen sich auf

Um die mittelfristige Zukunft braucht sich die deutsche Mannschaft aber nicht zu sorgen. Die Aussichten für die Heim-WM 2027 sind gut, da die Leistungsträger noch jung sind. Spielmacher Juri Knorr und Rückraumriese Julian Köster sind gerade einmal 23 Jahre alt. Und selbst Kapitän Johannes Golla, bei dem man den Eindruck hat, er sei schon ewig dabei, ist erst 26.

Zudem drängen weitere Jungspunde in die erste Reihe. Allen voran der 21-jährige Renars Uscins, der schon bald die Nummer eins im rechten Rückraum werden dürfte. Auch der gleichaltrige Mittelmann Nils Lichtlein ließ sein enormes Potenzial bei seinen EM-Kurzeinsätzen aufblitzen. Torhüter David Späth scharrt mit seinen 21 Jahren mit den Füßen, und Kreiskante Justus Fischer ist sogar erst 20.

Das DHB-Team darf sich auf eine neue, top-motivierte Generation freuen.
Das DHB-Team darf sich auf eine neue, top-motivierte Generation freuen.Profimedia

Dennoch birgt die Gegenwart auch Risiken. Schon im März steht die Olympia-Qualifikation auf dem Programm. Das Turnier mit Kroatien, Österreich und Algerien ist gefährlich. Denn der Druck auf die jungen Burschen wird noch einmal größer sein. Denn für den Handball in Deutschland, seinen Stellenwert in Sport-Deutschland und seine Anziehungskraft für den Nachwuchs hat eine Olympia-Teilnahme einen unschätzbaren Wert.

Durchschnitt, so viel steht fest, wird im März kaum reichen.

Zum Match-Center: Deutschland vs. Schweden