Dominiert McLaren wie zuletzt?
Zumindest ist davon auszugehen. Der Knall in Kanada hat in Spielberg nicht nachgewirkt, im Gegenteil: Das teaminterne Duell wurde zwar hart geführt, auf der Red-Bull-Hausstrecke blieb aber alles fair - und die Papayas zementierten im Verbund ihre Vormachtstellung. Die erfolgreiche Titelverteidigung in der Konstrukteurswertung ist nur eine Frage der Zeit, auch in der Fahrer-WM sind Norris und Oscar Piastri schon enteilt.
5 Punkte trennen die beiden Teamrivalen, der australische WM-Spitzenreiter Piastri hat bereits 61 Punkte Vorsprung auf den drittplatzierten Weltmeister Max Verstappen. Läuft alles wie erwartet, wächst das Polster der McLaren in Silverstone weiter an. "Wir wollen das Momentum beibehalten", sagte Norris. Die Chancen dafür stehen gut.
Was passiert dahinter?
Spannend wird vor allem, wie Verstappen und Red Bull auf das Debakel von Österreich reagieren. Es rumort bei den einstigen Seriensiegern, die Verstappen ein Auto gebaut haben, das nicht regelmäßig um Siege fahren kann. Das Getuschel im Fahrerlager über einen vorzeitigen Abschied Verstappens zum Saisonende ist inzwischen unüberhörbar. Wie es weitergeht, hängt wohl nur noch bedingt vom Abschneiden in Silverstone ab.
Was macht Lewis Hamilton?
Die Beziehung des Rekordweltmeisters zu Silverstone ist eine besondere. Nur 90 km fährt man zu seinem Geburtsort Stevenage, die legendäre Kurvenkombination Maggotts, Becketts und Chapel beherrscht Hamilton im Schlaf. Seit 2014 stand der inzwischen 40-Jährige beim Heimspiel in jedem Jahr auf dem Podest, 2024 feierte er hier einen seiner zwei Saisonsiege.
In der laufenden Saison reichte es im Ferrari bisher nur in den Sprints zu einer Top-3-Platzierung. In Spielberg stellte er dadurch sogar einen persönlichen Negativrekord auf: Zum ersten Mal in seiner Karriere stand Hamilton bei 13 Grands Prix in Serie nicht auf dem Podium. Dass die Scuderia dazu an einem guten Tag aber fähig ist, bewies Teamkollege Charles Leclerc als Dritter am vergangenen Wochenende.
Worauf ist sonst zu achten?
Aus deutscher Sicht will Nico Hülkenberg im Haas seinen Höhenflug fortsetzen. Im Sauber fuhr der Emmericher zuletzt drei Mal nacheinander in die Punkte, in Österreich schaffte er es sogar von Startplatz 20 noch auf den neunten Rang.