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"Primoz ist hochmotiviert": Roglic greift beim Giro d'Italia nach Rosa

Primoz Roglic will die Giro gewinnen.
Primoz Roglic will die Giro gewinnen.David Pastor / Shutterstock Editorial / Profimedia
Rom ist das Traumziel. Doch schon auf dem langen Weg in die Ewige Stadt hat Primoz Roglic Wünsche. Der 108. Giro d'Italia führt auf seinen 21 Etappen in die italienische Hauptstadt auch durch die slowenische Heimat des Radsport-Stars, und was wäre schöner, als sich den Landsleuten im Rosa Trikot des Gesamtführenden zu präsentieren?

"Primoz ist hochmotiviert. Wir als Team sind auch hochmotiviert", sagt Ralph Denk, Teamchef der deutschen Spitzenmannschaft Red Bull-Bora-hansgrohe: "Wir haben uns viel vorgenommen." Konkret heißt das: Roglic soll aufs Podium fahren, im Idealfall ganz nach oben.

Der Raublinger Rennstall stellt Roglic, der in Abwesenheit von Titelverteidiger Tadej Pogacar der Top-Star der diesjährigen Italien-Rundfahrt ist, dafür ein schlagkräftiges Team zur Seite. Ex-Sieger Jai Hindley fährt an Roglics Seite, könnte bei einer Schwächephase oder einem Sturz des Kapitäns aber auch eigene Ambitionen verfolgen. Der Vorjahreszweite Daniel Martínez hilft in den Bergen. Nico Denz ist im flachen Terrain gefordert.

"Wir wissen, wie hart dieser Giro wird und auch, dass viele Augen auf Primoz gerichtet sind", sagte Sportdirektor Rolf Aldag: "Primoz ist in sehr guter Verfassung, und wir haben ein eingespieltes Team an seiner Seite, das uns auch taktische Optionen gibt."

Geht alles glatt, steht Roglic am 1. Juni in Rom zum zweiten Mal nach 2023 als Giro-Gesamtsieger fest. Es wäre ein weiterer großer Erfolg einer großen Karriere, in der er unter anderem auch vier Mal die Vuelta in Spanien gewann.

Tour de France noch kein Thema

Und doch hängt seiner Laufbahn der Makel des unerfüllten Tour-Traums an. 2020, als ihm der aufstrebende Pogacar an der Planche des Belles Filles im Zeitfahren denkwürdig das Gelbe Trikot entriss, war er dicht dran am Tour-Triumph, so dicht wie seither nie wieder, so dicht wie wohl nie wieder.

Mehrfach hat es Roglic seither versucht, immer wieder scheiterte er, Pech und Stürze sorgten für zahlreiche Enttäuschungen, so auch 2024. Auch deshalb will das Team den Blick nicht zu weit in den Sommer richten. "Wir konzentrieren uns auf den Giro", sagte Denk: "Was in drei Wochen alles passieren kann, das haben wir im letztem Jahr gesehen bei der Tour de France, wo wir alles generalstabsmäßig geplant haben."

Über die Tour will der Teamchef mit Roglic frühestens in Rom sprechen, "hoffentlich gut gelaunt".

Erholt ist Roglic jedenfalls. 2025 hat er mit der Algarve-Rundfahrt und der Katalonien-Rundfahrt, bei der er seinen Giro-Hauptrivalen Juan Ayuso (UAE Emirates-XRG) bezwang, erst zwei Rennen bestritten. "Wir haben die Taktik gefahren, relativ frisch in den Giro zu gehen. Wir hoffen, dass wir über die Frische die nötige Form und die Leidensfähigkeit speziell in der dritten Woche haben werden", sagte Denk.