Für das Team bedeutet das eine enorme Herausforderung: Noch nie konnte die deutsche Mannschaft die Tour de France gewinnen. Zudem gilt Pogačar weiterhin als klarer Favorit auf seinen fünften Gesamtsieg.
"Ich will besser sein als er", sagte Evenepoel in einem Interview mit der belgischen Sportplattform Sporza. "Das ist extrem schwer, das wissen wir alle. Aber genau deshalb bin ich hier: um mich weiterzuentwickeln, es zu versuchen, dranzubleiben und meine eigenen Grenzen zu überschreiten."
Duftmarke von Evenepoel bei Straßenrad-WM
Der Wechsel zu Red Bull–BORA–hansgrohe sei für ihn ein notwendiger Schritt gewesen. "Es wird sehr viel Einsatz erfordern, aber ich bin hochmotiviert. Diesen neuen Schritt habe ich gebraucht, um eine entscheidende Grenze zu durchbrechen. Ich hoffe, dass ich dieses Jahr den nächsten großen Sprung machen kann."
Dass Evenepoel grundsätzlich mit Pogačar mithalten kann, zeigte er im vergangenen September, als er den Slowenen im Einzelzeitfahren bei der Straßenrad-Weltmeisterschaft schlug. Nur wenige Wochen später jedoch musste er sich beim Giro di Lombardia deutlich geschlagen geben.
Auf die direkte Frage, ob er die Tour de France gewinnen könne, antwortete Evenepoel selbstbewusst: "Ja."
Voraussetzung dafür sei jedoch, dass alles optimal verlaufe. "Ein starker Winter, gute Trainingslager und die gewünschten Ergebnisse bei den Frühjahrsklassikern sind entscheidend", erklärte er. Seine Saison beginnt er im kommenden Monat in Spanien.
"Wenn Tadej angreift..."
Besonders wichtig sei für ihn ein Formnachweis früh im Jahr: "Wenn ich in Katalonien zeigen kann, dass ich bereit bin zu gewinnen – so wie 2023 vor dem Giro d’Italia – dann glaube ich, dass ich dieses Niveau erreichen kann. Dafür braucht es eine stabile Basis, bevor man mit richtig intensivem VO₂max-Training beginnt."
Gerade dort sieht Evenepoel noch das größte Verbesserungspotenzial: "Wenn Tadej angreift, kann ich eine Zeit lang mithalten, aber noch nicht lange genug. Genau daran muss ich jetzt arbeiten."
Die Tour de France 2026 startet am 4. Juli in Barcelona.
