Eva Lys gratulierte ihrer Gegnerin fair zum Sieg, dann schlich die Hamburgerin mit hängendem Kopf vom Court 5: Die deutsche Tennisspielerin ist bei den US Open wieder einmal von gesundheitlichen Problemen ausgebremst worden. Die 23-Jährige gab am Donnerstag beim Stand von 4:6, 0:3 gegen die an Nummer 21 gesetzte Tschechin Linda Noskova frühzeitig auf und musste damit ihren Traum vom erstmaligen Einzug in die dritte Runde auf die bitterste Art und Weise begraben - weil wieder einmal der Körper nicht mitspielte.
"Wenn es nicht geht, geht es nicht"
"Es ist sehr enttäuschend, das sieht man auch an meinem Gesicht", haderte Lys: "Trotzdem ist es natürlich ein großes Thema, aber ich versuche, es nicht an die große Glocke zu hängen und schnell abzuhaken. Wenn es nicht geht, geht es nicht." Es sei einfach eine Situation, "mit der ich früher oder später klarkommen muss".
Was genau Lys zur Aufgabe zwang, ließ sie im Anschluss offen. Bekanntlich leidet die sie an einer rheumatischen Autoimmunerkrankung (Spondyloarthritis) - diese sorgt unter anderem für Rückenschmerzen. Bereits im Vorfeld des letzten Grand-Slam-Turniers des Jahres war sie beim WTA-Event in Cleveland frühzeitig ausgestiegen.
Probleme deuteten sich bereits an
Und auch in New York griff sie sich nun immer wieder an den Rücken, ließ sich auf dem Platz und in der Kabine behandeln - doch es brachte alles nichts. Am Ende stand die vierte Niederlage im vierten Duell mit Noskova - und wie schon in Wimbledon folgte gegen die Tschechin das Aus in Runde zwei.
Bereits nach dem Aufstehen habe sie gewusst, "dass es wahrscheinlich sehr, sehr schwer wird", sagte Lys. Auf dem Platz deuteten sich die Probleme der Deutschen dann früh an, bereits im dritten Spiel gelang Noskova ein Break. Auch in der Folge tat sich Lys sehr schwer, haderte sichtbar mit ihrer Leistung. Im fünften Spiel gab sie dann gar eine 40:15-Führung aus der Hand - ein Doppelfehler besiegelte das nächste Break.
Bis zum bitteren Ende gekämpft
Beim Stand von 2:5 rief Lys plötzlich die Physiotherapeutin. Nach einer kurzen Behandlung auf dem Platz ging es dann sogar in die Kabine, das frühe Aus deutete sich hier bereits an. "Ich habe gehofft, dass ich etwas Linderung bekomme. Aber das ist dementsprechend nicht passiert", sagte Lys, die sich nach einer kurzen Pause zunächst in den Satz zurückkämpfte, diesen aber doch verlor.
Auch im zweiten Durchgang fand Lys weiterhin nicht die passenden Antworten auf ihre gesundheitlichen und spielerischen Probleme. Noskova zog schnell auf 3:0 davon - und die Hamburgerin sah ein, dass es keinen Sinn mehr machte. "Ich habe es bis zum Ende versucht, aber konnte leider einfach nicht mehr weiterspielen", sagte Lys.
Zum Match-Center: Linda Noskova vs. Eva Lys
Siegemund maschiert weiter
Großer Jubel bei Laura Siegemund! Die 37-Jährige erreicht als einzige deutsche Spielerin die dritte Runde bei den US Open. Die Wimbledon-Viertelfinalistin hält durch das 6:4, 6:2 gegen die Russin Anastasia Zakharova die deutsche Flagge in New York hoch. Sie schafft es zum ersten Mal seit 2016 wieder so weit bei dem Grand Slam in Queens.
Dass Siegemund als letzte deutsche Hoffnung bei den US Open fungieren wird, hatte sich zu Beginn des Spiels nicht angedeutet. Schnell lag die 37-Jährige mit 0:3 gegen Sacharowa zurück. Doch Siegemund behielt die Nerven, kontrollierte fortan das Tempo der Begegnung und sicherte sich mit dem fünften gewonnenen Spiel in Serie den ersten Satz.
In Durchgang zwei dominierte Siegemund dann von Anfang an und verwandelte nach 1:48 Stunden Spielzeit ihren zweiten Matchball zum Sieg. Damit spielt sie nun gegen Ekaterina Alexandrova (Nr. 13) um ihre erste Teilnahme an einem Achtelfinale in Flushing Meadows.
Zum Match-Center: Anastasia Zakharova vs. Laura Siegemund