Zverev hatte nach seinem Erstrunden-Aus gegen den Franzosen Arthur Rinderknech gesagt, er fühle sich "im Moment im Allgemeinen ziemlich allein im Leben". Es sei derzeit zudem "schwierig, außerhalb des Tennisplatzes Freude zu finden".
Becker bezeichnete Zverev nun als seinen "sportlichen Ziehsohn, er hat seine Emotionen offengelegt, und ich fand es unglaublich traurig. Ich habe mich natürlich sofort bei ihm gemeldet und geguckt, ob alles so weit okay ist. Er hat mir die 'Daumen hoch' gegeben. Er ist auf Ibiza und hat ein paar Tage seine Seele baumeln lassen. Er ist soweit in Ordnung."
Becker fordert Pause
Zverev hatte zudem angekündigt, eine vierwöchige Turnierpause einzulegen, auch für Becker ist dies eine sinnvolle Maßnahme.
"Mein Ratschlag wäre: Bitte, bitte, bitte, spiel kein Gstaad", sagte er mit Blick auf das Turnier in der Schweiz, welches in der kommenden Woche beginnt und eigentlich mit Zverev stattfinden sollte: "Nimm deine Partnerin Sophia, miete dir ein Boot, fahr in die Ägäis, mach Inselhopping, aber bitte komm wieder menschlich zu dir, damit du wieder die Kraft hast auf dem Tennisplatz erfolgreich zu spielen. Tennis muss jetzt sekundär sein."
Die aktuelle Phase und der Umgang damit habe für Zverev vielleicht eine langfristige Bedeutung. "Tennis spielen kann er, er wird Turniere gewinnen und auch verlieren. Aber wie geht es ihm persönlich? Das ist ein ganz wichtiger Punkt für den Rest seines Lebens. Irgendwann wird seine Karriere vorbei sein, und sie wird bestimmt grandios gewesen sein. Aber wie geht es dir dann als Mensch, wo ist dein Anker?"