Die Franzosen legten nach dem Rennen Protest gegen die Wertung ein, zogen diesen aber wenig später wieder zurück - Preuß durfte feiern. "Ich stand einen Meter daneben, aber die Situation war so, wie es die Videos gezeigt haben: Es war eine unglückliche Situation, aber es war eine Wettkampfsituation, Franzi hatte keine Schuld", sagte der deutsche Sportdirektor Felix Bitterling der ARD. Jeanmonnot sagte selbst: "Das war der Kampf um den Gesamtweltcup, das war elektrisierend, es war mein eigener Fehler."
Preuß ist damit die sechste deutsche Gewinnerin der großen Kristallkugel. Vor Preuß hatten bereits Martina Glagow (2002/03), Kati Wilhelm (2005/06), Andrea Henkel (2006/07), Magdalena Neuner (2007/08, 2009/10 und 2011/12) und Laura Dahlmeier (2016/17) den Gesamtweltcup für sich entschieden.
Preuß war mit einem Rückstand von fünf Punkten auf Jeanmonnot ins Rennen gegangen, am Ende hatte sie 20 Zähler Vorsprung. "Es war ein kranker Kampf, wenn man sich überlegt, dass wir zusammen auf die Schlussrunde gehen", sagte Preuß und blickte zurück: "Es waren so viele Herausforderungen und so viele schöne Momente."
Für Preuß ist es die mit Abstand beste Saison ihrer Karriere. Im Weltcup feierte sie vier Einzelsiege, sicherte sich die kleinen Kristallkugeln im Sprint und dem Massenstart und glänzte bei den Weltmeisterschaften in Lenzerheide mit vier Medaillen.
Je ein Fehler am Schießstand
Beim abschließenden Massenstart unterlief ihr wie Jeanmonnot ein Fehler am Schießstand, beide kämpften verbissen um den Sieg - mit dem besseren Ende für die Deutsche. Nach ihrem Sturz, den sie sich wohl selbst zuzuschreiben hatte, reichte es für Jeanmonnot nur noch zu Platz drei hinter der Schwedin Elvira Öberg.