Am Samstag (18.00 Uhr MEZ) folgt eine weitere Veranstaltung. Die FIFA lässt es sich nicht nehmen, die Prozedur auf zwei Tage auszudehnen und erst 24 Stunden nach der Auslosung der Gruppen weitere Details bekannt zu geben, darunter die Spielorte und Anstoßzeiten aller 104 Partien.
Allerdings: Endgültig feststehen wird der Spielplan auch dann nicht, schließlich stehen sechs der 48 Teilnehmer noch gar nicht fest – sie müssen sich in den Play-offs im März erst noch qualifizieren. Der viermalige Weltmeister Italien etwa zittert noch.
Wie setzen sich die vier Lostöpfe zusammen?
Die drei Gastgeber sind allesamt in Topf eins gesetzt. Hinzu kommen die Topteams der vergangenen Jahre wie Titelverteidiger Argentinien, Europameister Spanien, Frankreich und England – und: die DFB-Auswahl. Die hat sich dank des Endspurts in der Qualifikation gerade noch über die Weltranglistenposition in den ersten Lostopf gerettet und geht damit den Topgegnern vorerst aus dem Weg.
Kann es für Deutschland trotzdem knifflig werden?
Absolut. Auch in den weiteren Lostöpfen befinden sich schlagkräftige Mannschaften. So droht etwa ein Duell mit einem der Schreckgespenster der vergangenen beiden Weltmeisterschaften. Japan und Südkorea befinden sich ebenso wie Ralf Rangnicks Österreicher, die Schweiz und Kroatien in Lostopf zwei.
Auch ein Aufeinandertreffen mit Erling Haaland und den zuletzt starken Norwegern aus Topf drei ist möglich. Im vierten Topf werden zudem weitere Europäer als Play-off-Sieger landen.
Wie blickt der DFB auf die Auslosung?
"Ich bin jemand, der immer einen Riesenrespekt hat", stellte DFB-Präsident Bernd Neuendorf klar und hielt sich mit konkreten Wünschen zurück. Eine schwere Gruppe, so Neuendorf, sei sicher auch für ein Team aus Lostopf eins möglich.
Neben dem DFB-Präsidenten und Nagelsmann sind in Washington auch Sportdirektor Rudi Völler und Geschäftsführer Andreas Rettig vor Ort. Nach der Auslosung soll zeitnah ein passendes Quartier für das DFB-Team gefunden werden.
Was ist neu?
Abgesehen davon, dass diesmal 48 Teams beziehungsweise Platzhalter in der Verlosung sind statt wie zuletzt 32, gibt es weitere Neuerungen. So können die beiden bestplatzierten Teams in der Weltrangliste – Spanien und Argentinien – im Falle eines Gruppensieges erst im Finale aufeinandertreffen; da sie, analog etwa zu Tennis-Grand-Slams, unterschiedlichen Pfaden zugelost werden.
Dasselbe gilt für Frankreich und England, die dritt- bzw. viertplatzierten Teams in der Weltrangliste.
Welche weiteren Einschränkungen gibt es?
Grundsätzlich können Teams in der Gruppenphase nicht auf Gegner aus derselben Konföderation treffen. Die Ausnahme stellt die UEFA dar, die mit 16 Teams vertreten ist – mehr als zwei europäische Teams in einer Gruppe wird es aber nicht geben.
Was sorgt für Wirbel?
Die Absage der iranischen Delegation. Die hatte am vergangenen Freitag ihren Boykott der Veranstaltung verkündet, weil mehreren Vertretern das Visum verweigert worden sei. Laut lokalen Medienberichten soll darunter auch Verbandspräsident Mehdi Taj gewesen sein, der nun eine Intervention von FIFA-Chef Gianni Infantino fordere.
Wo gibt es das zu sehen?
Das ZDF überträgt die Veranstaltung am Freitag ab 17.55 Uhr live im linearen TV und in der Mediathek. MagentaSport geht ab 17.45 Uhr auf Sendung.
Die WM-Lostöpfe im Überblick
Lostopf 1: USA, Kanada, Mexiko, Spanien, Argentinien, Frankreich, England, Brasilien, Portugal, Niederlande, Belgien, Deutschland
Lostopf 2: Kroatien, Marokko, Kolumbien, Uruguay, Schweiz, Japan, Senegal, Iran, Südkorea, Ecuador, Österreich, Australien
Lostopf 3: Norwegen, Panama, Ägypten, Algerien, Schottland, Paraguay, Tunesien, Elfenbeinküste, Usbekistan, Katar, Saudi-Arabien, Südafrika
Lostopf 4: Jordanien, Kap Verde, Ghana, Curacao, Haiti, Neuseeland sowie die vier Gewinner des europäischen Play-off-Turniers und die beiden Gewinner des interkontinentalen Play-off-Turniers
