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WM-Staffel: DSV-Frauen verpassen Medaille - Frankreich gewinnt vor Norwegen

Die deutsche Biathlon-Staffel ist den Ansprüchen bei der WM in Lenzerheide hinterhergelaufen.
Die deutsche Biathlon-Staffel ist den Ansprüchen bei der WM in Lenzerheide hinterhergelaufen.FRANCK FIFE/AFP
Franziska Preuß verließ umgehend den Zielraum und umarmte Sophia Schneider. Die Startläuferin der deutschen Biathlon-Staffel war nach ihrer Strafrunde zum Auftakt untröstlich. "Ich hab ihr nur besagt, das dies zu jeder Biathletin dazu gehört, dass es auch solche Momente gibt. Sie muss daraus lernen und es abhaken. Das macht sie nur stärker", sagte Preuß in der ARD.

Statt der eingeplanten Medaille musste sich das Quartett mit Preuß, Schneider, Julia Tannheimer und Selina Grotian bei der WM in Lenzerheide mit dem fünften Rang zufrieden geben. Auch von Tannheimer kam aber sofort Trost: "Wir feiern zusammen und leiden zusammen im Team. Es gibt keine Vorwürfe."

Gold ging über 4x6 km souverän an Titelverteidiger Frankreich (0 Strafrunden+4 Nachlader) vor Norwegen (1+8/+1:06,8 Minuten) und Schweden (1+8/+1:44,5). Das DSV-Team (1+10) lag 1:58,4 Minuten zurück. Die Hypothek des schlechten Starts von Schneider war für die DSV-Staffel, die in diesem Winter im Weltcup immerhin schon zwei Rennen gewonnen hatte, letztendlich zu groß. Preuß verpasste so ihre fünfte Medaille in Lenzerheide.

"Ich habe die Waffe nicht richtig ruhig bekommen. Ich hab den Stress von der Strecke beim Schießen nicht wegbekommen. Ich bin sehr enttäuscht. Das ist nicht cool, wenn die Staffel so anfängt. Das tut mir leid für die Mädels", entschuldigte sich Schneider.

Zwar hatte Preuß nach einer Aufholjagd vor dem letzten Schießen sogar noch die Chance auf Bronze, doch nach zwei Nachladern der 31-Jährigen war auch die dahin. "Franzi ist auch nur ein Mensch", meinte DSV-Sportdirektor Felix Bitterling.

Preuß ärgert sich

"Das Stehendschießen ärgert mich. That's the game. Es war hier und da ein Fehler zu viel in der ganzen Mannschaft, dann ist auch mal so ein Tag dabei", sagte Preuß. Erstmals seit 2019 blieb das DSV-Quartett damit bei einem Großereignis ohne Medaille.

Preuß hat am Sonntag (13.45 Uhr/ARD und Eurosport) zum WM-Abschluss im Massenstart über 12,5 km ihre letzte Medaillenchance. Sie hatte sich bereits Gold in der Verfolgung, Silber im Sprint sowie Bronze in der Mixed- und Single-Mixed-Staffel gesichert. Sechs Medaillen bei einer WM hatte für Deutschland bislang nur Laura Dahlmeier geholt (2017), fünf Magdalena Neuner (2011).