Bono wird zum Elfer-Killer, Marokko im Viertelfinale

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Bono wird zum Elfer-Killer, Marokko im Viertelfinale
Bono küsst den Ball nach dem Elfmeterschießen.
Bono küsst den Ball nach dem Elfmeterschießen.
AFP/StatsPerform
Marokko hat Spanien im Achtelfinal-Elfmeterschießen mit 3:0 (0:0) bezwungen. Der Weltmeister von 2010 traf vom Punkt kein einziges Mal und muss die Heimreise antreten. Marokko zieht ins Viertelfinale ein und trifft dort auf Portugal oder die Schweiz.

Marokkos Nationaltrainer Walid Regragui vertraute bis auf einer Änderung (Amallah für Sabiri) der gleichen Start-Elf wie beim 2:1 über Kanada. Die Spanier hatten nach ihrem blamablen 1:2 gegen Japan einiges gutzumachen. Dementsprechend wechselte Cheftrainer Luis Enrique fünf neue Kicker ein: Marcos Llorente, Laporte, Jordi Alba, Ferrán Torres und Marco Asensio.

Erste Halbzeit: Duell auf Augenhöhe

Ballgeschiebe in den ersten Minuten. Den Spaniern gelang es nicht, aus ihrem Ballbesitz heraus vor das marokkanische Tor zu kommen. Der erste Abschluss der Partie gehörte folgerichtig den Nordafrikanern. Achraf Hakimi zwirbelte einen Freistoß knapp über den spanischen Kasten (12.). Die Marokkaner spielten sich immer wieder gekonnt, aber riskant im eigenen Strafraum den Ball zu. Einen verunglückten Pass von Keeper Bono nutzte Ferrán Torres beinahe zum Führungstreffer – doch der spanische Stürmer stand im Abseits (25.). Augenblicke später traf Marco Asensio das Außennetz (26.). Sofiane Boufal wirbelte die spanische Defensive ein ums andere Mal durcheinander. Seinen Pass köpfte Nayef Aguerd aus fünf Metern über die Torlatte (42.). Es blieb beim torlosen Remis zur Pause.

Spaniens Rodri sammelte wie seine Mitspieler zwar viele Pässe, aber wenige Torgelegenheiten.
AFP/StatsPerform

Zweite Halbzeit: Erfolgloses Rasenschach 

Die Begegnung lebte von ihrer Spannung und Passstafetten, denn von Torraumszenen. Mit dem Schuss von Leipzigs Dani Olmo hatte Bono wenig Mühe (55.). Die Iberer spielten sich das Leder mit einer Passquote jenseits der 90 Prozent hin und her. Marokko berührte kaum noch den Ball, verteidigte aber weiter konsequent. Álvaro Moratas Hereingabe aus spitzem Winkel zischte an beiden Pfosten vorbei – in der Mitte stand kein Abnehmer parat (81.). Marokko wechselte fünffach, um dem spanischen Powerplay und den schwindenden Kräften zu trotzen. Kurz vor dem Abpfiff noch einmal die Gelegenheit für Spanien: Wieder parierte Bono einen Freistoß von Olmo (90.). Verlängerung!

Verlängerung: goldene Chance für Marokko

Gleiches Spiel in der Verlängerung. Die Spanier schoben sich den Ball zu, Marokko lauerte auf den einen Konter. Auch der Weltmeister von 2010 hatte mittlerweile fünf Mal gewechselt. Doch nicht der Favorit, sondern Marokko fast mit dem goldenen Tor. Stürmer Walid Cheddira scheiterte jedoch aus kurzer Distanz an Unai Simón (104.). Die Uhr tickte herunter, das Elfmeterschießen kam näher. In der dritten Minute der Nachspielzeit die beste Gelegenheit Spaniens im ganzen Spiel: Pablo Sarabia verzog um Zentimeter. 

Elfmeterschießen: Spanien versagen die Nerven

Angeblich hatte Spaniens Trainer Luis Enrique seine Spieler vor dem Turnier extra Elfmeter pauken lassen. Davon war beim Elferschießen gegen Marokko aber nichts zu sehen. Alle Strafstöße versemmelten die Europäer oder scheiterten am überragenden Keeper Bono. Marokko leistete sich nur einen Fehlschuss. Hakimi lupfte den entscheidenen Elfer lässig in die Mitte. Danach gab es auf dem Rasen (und wahrscheinlich in ganz Marokko) kein Halten mehr!  

Spieler des Spiels: Bono

Bono war im Elfmeterschießen nicht zu bezwingen.
AFP/StatsPerfom

In einer torlosen Partie über 120 Minuten, die ins Elfmeterschießen geht, kann nur ein Torhüter bester Spieler werden. Bono hielt alles. Selbst beim Pfostenschuss von Sarabia war der Schlussmann in der richtigen Ecke. Eine glanzvolle Vorstellung!