EM-Qualifikation 2024: Vize-Weltmeister Frankreich trifft auf die Niederlande

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EM-Qualifikation 2024: Vize-Weltmeister Frankreich trifft auf die Niederlande
Didier Deschamps hat die Umbauarbeiten im französischen Team vorangetrieben
Didier Deschamps hat die Umbauarbeiten im französischen Team vorangetrieben Profimedia
In dieser Woche startet die Qualifikation für die Europameisterschaft 2024. Dabei kommt es in Gruppe B zum durchaus hochklassigen Duell Frankreich versus Niederlande. Etwas mehr als drei Monate nach dem verlorenen WM-Finale gegen Argentinien kehrt die französische Nationalmannschaft damit am Freitag auf den Rasen des Stade de France zurück. Wie der Gastgeber sind auch die Niederlande bei der WM 2022 an Argentinien gescheitert. Als man im Viertelfinale im Elfmeterschießen unterlag. Wie die bisherigen Aufeinandertreffen verliefen und in welcher Form sich beide Mannschaften derzeit befinden, erfahrt ihr in unserer Preview.

Alle Augen werden auf das Stade de France gerichtet sein, wenn sich Frankreich und die Niederlande in einem mit Spannung erwarteten Qualifikationsspiel für die EURO 2024 gegenüberstehen. Die "Tricolores" wollen sich von der herben Niederlage gegen Argentinien im WM-Finale rehabilitieren, doch das Spiel am Freitag wird alles andere als ein Spaziergang für die Truppe von Didier Deschamps. Brice Samba, Wesley Fofana und Khepren Thuram haben ihre ersten Einberufungen erhalten, während Mike Maignan im Tor steht, da Hugo Lloris sich aus dem internationalen Fußball zurückgezogen hat.

Die Oranje-Mannschaft hingegen hat sich mit dem Einzug ins WM-Viertelfinale überraschend gut geschlagen und kann mit dem WM-Turnier zufrieden sein. Der neue Trainer Ronald Koeman hat Lutsharel Geertruida, Mats Wieffer und Bart Verbruggen zu ihren ersten Einsätzen berufen, und auch die Starspieler Virgil van Dijk, Memphis Depay und Cody Gakpo sind dabei.

Schwache EM-Auftritte beider Teams 2021

Die Nationalteams Frankreichs und der Niederlande blicken auf keine gute Europameisterschaft 2021 zurück. Beide Mannschaften gehörten vor der Endrunde zum Favoritenkreis und beide flogen bereits nach dem Achtelfinale raus. Für die Equipe Tricolore war nach Elfmeterschießen gegen die Schweiz Endstation und Oranje fand nach starker Gruppenphase in Tschechien seinen Meister.

Am kommenden Freitagabend, den 24. März 2023 um 20:45 Uhr (Match-Center), geht es für beide Nationen in der EM-Qualifikation in einer Gruppe mit Irland, Griechenland und Gibraltar im direkten Duell im Stade de France weiter. Damit gelten die Franzosen und Holländer als klare Favoriten in EM-Quali Gruppe B und werden sich höchstwahrscheinlich um Platz 1 streiten.

Beide Nationalteams sind sich zuletzt 2018 in der Nations League begegnet. In der Gruppenphase setzte sich damals jeweils die Heimelf durch – 2:1 Frankreich und 2:0 Niederlande. Bei einer EM-Qualifikation war man noch nie Gegner, dafür aber bei drei EM-Endrunden – 1996 im Viertelfinale (Sieg nach Elfmeterschießen für Frankreich).

Vier Jahre später in der Vorrunde (3:2 für Holland) und zuletzt bei der EURO 2008 in der Gruppenphase mit einem klaren 4:1 Erfolg für Oranje. Die holländische Auswahl feierte beim letzten Aufeinandertreffen 2018 mit dem 2:0 Heimsieg in der NL den ersten vollen Erfolg gegen die Equipe Tricolore nach zuvor fünf Pleiten in Serie gegen die Franzosen. In verschiedenen Wettbewerben standen sich die beiden Nationen 28-mal gegenüber, mit leichtem Vorteil für Frankreich, mit 14 Siegen, bei 3 Remis und 11 Siegen für die Holländer.

Wer vermutlich besser aus den Startlöchern kommt, ob am Ende der Heimvorteil das Zünglein an der Waage oder die Tagesform spielentscheidend sein wird, erörtern wir anhand der aktuellen Form und den zur Verfügung stehenden Spielern beider Teams.

Frankreich: aktuelle Form und Spielerkader

Das Aufeinandertreffen der beiden bestplatzierten Mannschaften der Gruppe B markiert den Beginn einer neuen Ära für Frankreich nach dem Rücktritt des französischen Fußballverbandspräsidenten Nöel le Graet und dem Rücktritt mehrerer Schlüsselspieler, darunter der ehemalige Kapitän Hugo Lloris. Kylian Mbappé hat die Kapitänsbinde erhalten, nachdem er als zweiter Spieler in der Geschichte einen Hattrick im WM-Finale erzielt hat. Man kann sich vorstellen, dass die Führungsqualitäten, die er während der gesamten WM gezeigt hat, bei der Entscheidung von Trainer Didier Deschamps eine Rolle gespielt haben. Fünf Siege in den letzten sechs Spielen gegen die Niederlande sollten Deschamps und sein Team zuversichtlich stimmen, dass sie auch ohne ihre zurückgetretenen Leistungsträger ihre Serie von neun ungeschlagenen Heimspielen in der EM-Qualifikation ausbauen können.

Maigan ist nach dem Rücktritt von Lloris der neue Mann zwischen den Pfosten bei Frankreich
Maigan ist nach dem Rücktritt von Lloris der neue Mann zwischen den Pfosten bei FrankreichProfimedia

Die Deschamps-Elf spielte eine fast perfekte EM-Qualifikation 2019 mit nur einer Niederlage in der Türkei (0:2). Viel gebracht hat es den Franzosen bei der EURO 2021 allerdings nichts, mit dem frühen Achtelfinal-Aus gegen die Schweiz. Die Vorrunde lief zuvor schon durchwachsen, mit nur einem Sieg gegen Deutschland (1:0), gegen Ungarn (1:1) und Portugal (2:2) gab es jeweils nur einen Zähler.

Der Vize-Weltmeister hat für die anstehenden EM-Qualifikationsspiele sechs Bundesliga-Legionäre nominiert – Dayot Upamecano, Benjamin Pavard, Kingsley Coman (alle Bayern München), Moussa Diaby (Leverkusen), Randal Kolo Muani (Frankfurt) und Marcus Thuram (Gladbach). Neben Superstar Kylian Mbappe (Paris Saint Germain) nominierte Deschamps in den 23-köpfigen Kader mit Khephren Thuram, Wesley Fofana und Brice Samba drei Neulinge. Routinier Oliver Giroud vom AC Mailand steht ebenfalls im Aufgebot.

Niederlande: aktuelle Form und Spielerkader

Wie der Gastgeber sind auch die Niederlande bei der WM 2022 an Argentinien gescheitert, als man im Viertelfinale im Elfmeterschießen unterlag. An die Qualifikationsspiele gegen Frankreich haben die Niederländer nicht unbedingt gute Erinnerungen, denn als sich beide Teams in derselben Qualifikationsgruppe befanden, schaffte es Oranje nicht, sich für die WM 2018 zu qualifizieren, was unter anderem an den zwei "Zu-Null"-Niederlagen im zweiten Halbfinale lag.

Interessanterweise waren die letzten beiden Male, als sich die Niederlande nicht für eine EM-Endrunde qualifizieren konnten (2016 und 1984), auch die beiden letzten Turniere, die in Frankreich stattfanden, wobei Trainer Ronald Koeman zu der Mannschaft gehörte, die 1984 scheiterte. Koeman hofft, dass es dieses Mal anders läuft, denn die jüngste Form seiner Mannschaft ist beeindruckend: Die letzte Niederlage über 90 Minuten gab es im Juni 2021.

Die Defensive hat die größte Qualität bei der Elftal mit dem gesetzten Matthijs de Ligt von Bayern München
Die Defensive hat die größte Qualität bei der Elftal mit dem gesetzten Matthijs de Ligt von Bayern MünchenProfimedia

Für die Elftal war bei der EURO 2021 mit der Pleite im Achtelfinale gegen Tschechien das Turnier schnell vorbei (0:2). Dabei war die Vorrunde mit drei Siegen gegen die Ukraine (3:2), Österreich (2:0) und Nordmazedonien (3:2) noch richtig gut.

Der EM-Sieger 1988 hat in der Defensive die größte Qualität, mit Kapitän Virgil van Dijk (Liverpool) Matthijs de Ligt (Bayern München), Sven Botman (Newcastle United), Nathan Ake (Manchester City) und Jurrien Timber (Ajax Amsterdam). Mit Flügelflitzer Cody Gakpo (FC Liverpool) hat die Elftal einen hochtalentierten jungen Spieler in ihren Reihen, der zum ersten Mal bei der WM in Katar richtig für Aufsehen sorgte und aktuell auch in der Premier League überzeugt.

Spieler im Fokus: Mbappé und Depay

Ein besonderes Augenmerk gilt sicherlich Frankreichs Stürmerstar Mbappé. Dieser erzielte in den letzten beiden Aufeinandertreffen in Frankreich das erste oder letzte Tor des Spiels. Auf der anderen Seite werden die Augen auf Memphis Depay gerichtet sein, der an drei der letzten fünf Tore bei den direkten Duellen gegen Frankreich beteiligt war. Wer von beiden das bessere Spiel macht, erfahrt ihr am Freitag um 20:45 Uhr live in der Flashscore Audio-Reportage