Herzschlagfinale: Messi führt Argentinien zum Viertelfinal-Klassiker gegen die Niederlande

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Herzschlagfinale: Messi führt Argentinien zum Viertelfinal-Klassiker gegen die Niederlande

Messi feiert den 2:1-Sieg seiner Argentinier, bei dem er maßgeblich beteiligt war.
Messi feiert den 2:1-Sieg seiner Argentinier, bei dem er maßgeblich beteiligt war.AFP
Der Traum vom ersten WM-Titel im zarten Alter von 35 geht für Lionel Messi weiter. Seine Argentinier setzten sich in Messis 1000. Pflichtspiel dank eines eigenen Treffers und einer verbesserten zweiten Halbzeit im Achtelfinale gegen Australien mit 2:1 (1:0) durch.

Nach einer eher schwachen 1. Hälfte erlebte die Fußball-WM einen weiteren, spannenden zweiten Durchgang. Am Ende hielt Argentinien-Keeper Emanuel Martinez mit einer Last-Minute-Parade den Sieg fest. Messi hatte die vielen mitgereisten Fans aus der Heimat zuvor mit einem flachen Schuss von der rechten Strafraumhälfte (35.) erlöst. Julian Alvarez (57.) sorgte für die vermeintliche Vorentscheidung. Doch die aufopferungsvoll kämpfenden Australier kamen dank eines Fernschusses von Craig Goodwin (77.), der von Enzo Fernandez entscheidend abgefälscht worden war, nochmals zurück. In einer heißen Schlussphase, die Chancen im Minutentakt bot, blieb es am Ende beim 2:1.

Im Viertelfinale kommt es nun zur Neuauflage des WM-Halbfinals von 2014 zwischen Argentinien und den Niederlanden. Damals setzte sich Argentinien erst im Elfmeterschießen durch, nach regulärer Spielzeit hieß es 0:0. Australien tritt dagegen nach großem Kampf mit Stil ab. Das Überstehen der Gruppenphase wurde in "Down Under" bereits als Erfolg gewertet.

Messi besorgt aus dem Nichts die Führung

Die rund 45.000 Zuschauern im Ahmad bin Ali Stadium erlebten eine weitestgehend maue erste Hälfte. Mit viel Ballbesitz trat Argentinien ohne den angeschlagenen Ange di Maria in der Anfangsphase zwar dominant auf, Chancen waren jedoch Mangelware. Die disziplinierten Australier bekamen immer wieder ihre Füße zwischen die Pässe im letzten Drittel. Nach 25 Minuten zog sich das Team von Coach Lionel Scaloni etwas zurück und überließ den Socceroos die Initiative. Doch auch Australien kreierte keine Chancen, sodass es lange nach einem 0:0 zur Pause aussah.

Eine Rechnung ohne Tore sollte man allerdings niemals ohne Lionel Messi machen. Der 35-Jährige höchstpersönlich sorgte in der 35. Minute für die Führung, nachdem er den Ball über den rechten Flügel selbst eingeleitet hatte. Eine schwache Ballannahme von Otamendi in der rechten Strafraumhälfte wurde schließlich zur Vorlage für Messi, der aus 13 Metern in typischer Manier mit der ersten Torchance des Spiels flach ins Eck zur Führung vollendete.

Es sollte die einzige Chance im ersten Abschnitt bleiben.

2. Halbzeit: Feuerwerk an Chancen, Argentinien behält die Oberhand

Argentinien kam auch in der zweiten Hälfte etwas besser rein. Messi (50.) verschaffte sich vor dem Strafraum etwas Platz und prüfte Australiens Keeper Ryan aus zentraler Position.

Auf der anderen Seite nutze Leckie (53.) einen schwachen Rückpass von Otamendi beinahe aus. Doch Emanuel Martinez rettete in letzter Sekunde.

Was auf der einen Seite aus argentinischer Sicht gerade so gutging, wurde den Australiern kurze Zeit später zum Verhängnis: Ryan (55.) versuchte, einen Rückpass am heranstürmenden de Paul vorbei zulegen. Doch mit Alvarez, der ebenfalls mitgelaufen war, hatte er nicht gerechnet. Dieser stibitzte den Ball vom Fuß Ryans und schob aus sieben Metern zum 2:0 ein.

Es roch nach Vorentscheidung, und die Gauchos wirkten befreit. Messi (65.) scheiterte nach einem sehenswerten Solo-Lauf knapp. Alvarez (66.) verpasste kurze Zeit später eine scharfe Flanke. Die Australier konnten das Spiel daraufhin wieder etwas beruhigen. Hätte nach einem Foul an gelb-rot sehen müssen, doch der Schiedsrichter hatte zuvor Vorteil laufen lassen.

Und dann ging es auf einmal ganz schnell: Aus dem Nichts nahm sich der eingewechselte Goodwin (77.) aus 22 Metern ein Herz. Fernandez fälschte den Ball unhaltbar in die rechte Ecke ab. Die Australier waren wieder dran – und kamen kurze Zeit später fast zum Ausgleich. Behich (81.) dribbelte durch fünf Argentinier durch und stand auf einmal alleine vor dem Fünfer, Martinez grätschte in allerletzter Sekunde dazwischen. Goodwin (82.) setzte einen Schlenzer knapp übers Tor.

Überall zu finden: Die Heat Map von Messi.
Überall zu finden: Die Heat Map von Messi.AFP

Nun war es Argentinien, dass das Spiel beruhigen wollte. Nach einer kurzen Sturm und Drang-Phase des Außenseiters gelang dies auch zunächst. Von den Fans frenetisch nach vorne gepeitsch, verpasste Lautaro Martinez (89.), erneut nach feiner Aktion von Messi, frei vorm Tor die Entscheidung. Die Abwehr der Australier brannte zu diesem Zeitpunkt lichterloh. In der 93. Minute war es erneut L. Martinez aus ähnlicher Position, und natürlich wieder nach Vorarbeit Messis, der eine weitere Gelegenheit zur endgültigen Entscheidung verpasste. Messi (94.) und erneut L. Martinez (95.) fanden abermals in Ryan ihren Meister. 

Doch auch Australien war noch am Leben: Mit dem Schlusspfiff stand auf einmal Garang Kuol frei am Fünfmetereck vor Martinez, doch dieser parierte und hielt Argentinien am Ende den Sieg fest.

Den Ausgleich mit dem Schlusspfiff auf dem Fuß: Garang Kuol.
Den Ausgleich mit dem Schlusspfiff auf dem Fuß: Garang Kuol.AFP

Spieler des Spiels: Lionel Messi

Es kann nur einen geben – und natürlich war das Lionel Messi. Größtenteils unsichtbar in der 1. Halbzeit, war es doch “La Pulga ", die sein Team in der 35. Minute auf die Siegerstraße führte. Auch alle weiteren Angriffe liefen über Messi, der mit 35 erstmals in einem K.o.-Spiel einer WM traf. In der Schlussviertelstunde hätte er gleich mehrfach erneut scoren können. Ein rundum gelungenes Jubiläum für Messi.

Messi glänzte bei seinem 1000.Spiel einmal mehr.
Messi glänzte bei seinem 1000.Spiel einmal mehr.AFP

Im Viertelfinale trifft Argentinien am Freitag um 20 Uhr deutscher Zeit auf die Niederlande.