Erster Test für De la Fuente: Spanien beschreitet den Weg zur Europameisterschaft

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Erster Test für De la Fuente: Spanien beschreitet den Weg zur Europameisterschaft
Spaniens neuer Trainer Luis De la Fuente
Spaniens neuer Trainer Luis De la Fuente
AFP
Nach dem enttäuschenden Abschneiden bei der Weltmeisterschaft in Katar war die Karriere von Luis Enrique als spanischer Nationaltrainer beendet. Nun beginnt für die spanische Nationalmannschaft ein neuer Zyklus. Die Zeit ist reif für Luis de la Fuente. Zum ersten Mal wird er das Team in der EM-Qualifikation gegen Norwegen betreuen (Samstag, 20:45 Uhr).

Vier Jahre lang war Enrique für Spanien verantwortlich. Diese Zeit ist nun zu Ende. Rückwirkend betrachtet war sie von einigen Missverständnissen geprägt.

Jetzt soll unter dem Basken Luis de la Fuente eine neue Ära beginnen. Seit 2013 ist er im spanischen Verband aktiv. Er betreute unter anderem die U19-Auswahl, mit der er 2015 Europameister wurde, sowie die U21-Auswahl, welche er 2019 zum EM-Titel führte. Durch die zurückliegende Arbeit kannte er schon vor seinem Amtsantritt etliche Nationalspieler persönlich. Weil sie unter seinen Fittichen ans Nationalteam herangeführt, von ihm fußballerisch großgezogen wurden.

Der neue Cheftrainer hat eine gar nicht so einfache Aufgabe: Er soll den Weg in die Zukunft weisen. Bei der Kaderbekanntgabe überraschte De la Fuente mit manchen Entscheidungen. Wer wie viele Länderspiele absolviert hat, wer bei welchem Verein spielt – das spielt offenbar keine große Rolle mehr.

Ein Spätberufener: Der gebürtige Stuttgarter Joselu (79 Bundesliga-Einsätze) befindet sich in Spaniens Kader
Profimedia

Er möchte auch erfahrenen Akteuren die Chance auf einen Länderspieleinsatz geben. Spielern, denen diese Ehre in der Vergangenheit selten oder kaum zuteilwurde. Der ehemalige Bundesliga-Spieler Joselu (Hoffenheim, Frankfurt, Hannover) und Osasunas Abwehrchef David García könnten im laufenden Lehrgang ihr Debüt feiern. Im Alter von 32 bzw. 29 Jahren. Iago Aspas wurde von Luis Enrique nie berücksichtigt, trotz seiner 35 Jahre gelang ihm nun die Rückkehr ins spanische Nationalteam.

Kepa will neuer Stammtorhüter werden

Für Kepa Arrizabalaga (Chelsea) bietet sich am Samstag eine großartige Gelegenheit, im Kampf um einen Startplatz Boden gutzumachen. Unai Simon war bei der WM in Katar gesetzt. Zurzeit hat der Baske aber mit Problemen an der Achillessehne zu kämpfen und steht dementsprechend nicht im ersten Aufgebot von De la Fuente. Kepa erbrachte in der Premier League gute Leistungen, qualifizierte sich für das Viertelfinale der Champions League – und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit gegen Norwegen den Kasten hüten.

Dass bei den Skandinaviern Erling Haaland fehlen wird, verringert die Sorgen beim spanischen Torwart. Arrizabalaga erklärte aber auch, dass Norwegen andere torgefährliche Spieler im Kader habe, etwa Alexander Sörloth und Martin Ödegaard: "Haaland ist ein Spieler, der in jedem Spiel den Unterschied ausmacht und auf den letzten Metern nicht zu stoppen ist. Auch wenn er manchmal kaum am Spielgeschehen beteiligt ist. Es wird ein anderer Stürmer kommen, der versuchen wird, dasselbe zu tun wie er. Wir konzentrieren uns mehr auf den Block als auf einzelne Spieler", erklärte er auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. 

Neuer Kapitän bei den Spaniern ist außerdem Alvaro Morata. Nach der glücklosen Weltmeisterschaft hatte sich Sergio Busquets aus dem Nationalteam verabschiedet. Neben ihm sollen auch die beiden City-Spieler Laporte und Rodri künftig mehr Verantwortung übernehmen. Ihre Hauptaufgabe wird es sein, intensive Gruppenbildung zu verhindern.

Atleti-Angreifer Morata soll eine Führungsrolle übernehmen
AFP

Häufig hatte "La Roja" in der Vergangenheit damit Probleme. Das führte trotz spielerischer Glanzlichter und guter Ergebnisse nicht selten zu mieser Stimmung. Die Spieler von Real gegen jene von Barça, Andalusier gegen Katalanen, Basken gegen Madrilenen. Am erfolgreichsten waren immer jene Jahrgänge, die derartige Streitereien frühzeitig aus dem Weg räumen konnten.

De la Fuente jedenfalls zeigte sich vor dem Duell mit Norwegen zuversichtlich. Er sei mit den Trainingsleistungen sehr zufrieden: "Bei jedem Projekt muss man versuchen, möglichst gut anzufangen. Das gibt Sicherheit und Selbstvertrauen. Im Laufe der Zeit können sich Dinge auch ändern, das ist im Fußball so üblich. Ich bin jedenfalls beeindruckt von dem, was ich in den letzten Tagen gesehen habe."