Popp kündigt Olympia-Showdown an: "Wissen, um was es geht"

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Popp kündigt Olympia-Showdown an: "Wissen, um was es geht"

Aktualisiert
Popp nach der Niederlage gegen Frankreich
Popp nach der Niederlage gegen FrankreichProfimedia
Aus Sicht von Alexandra Popp steht im Endspiel um Olympia für die deutschen Fußballerinnen weit mehr als das Paris-Ticket auf dem Spiel. "Wir wissen, um was es geht - nicht nur Olympia, sondern auch ein Stück weit darum, das eigene Gesicht zu wahren, das ist uns bewusst", sagte die Kapitänin vor dem kleinen Finale der Nations League am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF) in den Niederlanden.

In Heerenveen müssen die Vize-Europameisterinnen gegen das Oranje-Team gewinnen, sonst ist der Traum von den Sommerspielen in Paris geplatzt. Sieben Monate nach dem WM-Debakel wäre es der nächste Tiefschlag.

Zum Match-Center: Niederlande vs. Deutschland

Hrubesch heiß auf "Endspiel"

Beim Showdown um das letzte Europa-Ticket kann Horst Hrubesch aber personell aus dem Vollen schöpfen. "Alle sind fit, wir haben nur zwei, drei kleine Blessuren", berichtete der Interims-Bundestrainer vor dem Abschlusstraining im Abe-Lenstra-Stadion.

"Das ist ein Endspiel, das musst du nehmen und Spaß daran haben", sagte der 72-Jährige zur Drucksituation nach dem 1:2 (0:2) im Halbfinale in Frankreich, als am Freitag der erste Matchball für die Olympischen Spiele vergeben wurde. "Wir haben uns einmal geschüttelt und alles gebündelt, um dieses Spiel positiv zu gestalten", sagte Hrubesch: "Wir haben einen klaren Matchplan. Wir werden versuchen, selbst zu bestimmen was passiert."

"Wir müssen über die Schiene kommen: Gemeinsam sind wir stark. Wenn wir alles reinschmeißen, sind wir schwer zu besiegen", mahnte der 72-Jährige also vor dem kleinen Finale der Nations League: "Wir haben alles gebündelt, um dieses Spiel positiv zu gestalten." Ein Sieg ist Pflicht.

Frauen stehen hinter Hrubesch

Denn ein Scheitern seiner Mission würde nicht nur Hrubeschs zweite Amtszeit als Nothelfer bei den DFB-Frauen beenden. Sieben Monate nach dem WM-Desaster in Australien wäre es der nächste Tiefschlag für den deutschen Frauenfußball. "Brutal wichtig" sei die Qualifikation nach dem Krisenjahr 2023, betonte auch die gut gelaunte Kapitänin Popp, damit die Vize-Europameisterinnen "das eigene Gesicht wahren".

Die Spiele in Tokio 2021 hatte Deutschland verpasst, nachdem das DFB-Team 2016 in Rio de Janeiro noch Gold gewonnen hatte. Für Popp ist die Mini-WM im Zeichen der Ringe sogar "das größte Turnier, was du in deiner Karriere spielen kannst".

Das sieht Hrubesch nach Silber mit den DFB-Männern vor acht Jahren ähnlich. Also rüttelte er sein Team mit einer knallharten Analyse des 1:2 (0:2) im Halbfinale in Frankreich wach. Allen sei bewusst, "dass wir ein paar Prozente draufpacken müssen. Es ist ein All-in-Spiel", sagte Verteidigerin Sarai Linder. "Wir möchten Horst das zurückgeben, dass er diesen Olympia-Traum so vorlebt", versicherte Abwehrspielerin Giulia Gwinn.

Der Gegner: Ein starkes Kollektiv

Im Weg steht aber ein alter Bekannter. Andries Jonker betreut die "Oranje Leeuwinnen" seit 2022. "Wir kennen uns vom Sehen. Dass er ein exzellenter Trainer ist, darüber brauchen wir nicht groß nachzudenken", sagte Hrubesch über den früheren Bundesliga-Coach, der einst an der Seite von Louis van Gaal auch den FC Bayern trainierte.

Die Spielerinnen sind ebenfalls gewarnt, auch wenn das jüngste Duell in einem Testspiel im Frühjahr 2023 in Sittard 1:0 endete. Die eingespielten Niederländerinnen "machen viel über ihr Kollektiv", warnte Gwinn und hob die Ex-Münchnerin Lineth Beerensteyn beim Europameister 2017 und Vize-Weltmeister von 2019 hervor: "Sie kann immer für gefährliche Momente sorgen." Rekordtorschützin Vivianne Miedema indes fehlt angeschlagen.

Geht Hrubeschs Mission schief, steht nicht nur ein turnierloser Sommer, sondern schon kurzfristig ein Neustart bevor. Im April beginnt bereits die Qualifikation für die EM 2025 in der Schweiz, laut Sportdirektorin Nia Künzer ist der Deutsche Fußball-Bund (DFB) auch auf das Worst-Case-Szenario vorbereitet und "handlungsfähig".

Doch seine "Mädels", wie Hrubesch seine Spielerinnen gerne nennt, wollen es dazu nicht kommen lassen. Abwehrchefin Marina Hegering erwartet zwar ein "heißes Spiel", verbreitete nach dem 0:3 (0:2) der Niederländerinnen im Halbfinale beim Weltmeister Spanien aber auch Zuversicht: "Sie sind schlagbar."