Frankreich gegen Szczesny - Können die Polen Mbappé und Frankreich stoppen?

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige
Frankreich gegen Szczesny - Können die Polen Mbappé und Frankreich stoppen?
Elfmeterheld Szczesny gegen Argentinien
Elfmeterheld Szczesny gegen ArgentinienAFP
Wie in den meisten WM-Achtelfinalspielen in diesem Jahr gibt es auch im Duell Frankreich gegen Polen das Duell David gegen Goliath. Für die Mannschaft von Robert Lewandowski steht die Mammutaufgabe bevor, die brandgefährliche Offensive der Franzosen in Schach zu halten. Doch wenn doch mal ein Stürmer durchkommt, haben sie noch den besten Torwart des Turniers.

Der Fluch ist besiegt: Als erster Weltmeister seit Brasilien 2006 schaffte Frankreich als amtierender Titelträger den Einzug ins Achtelfinale. Kein Wunder mit dieser Mannschaft, könnte man meinen. Gegen Polen ist die "Équipe tricolore" seit 1982 ungeschlagen und statistisch spricht vieles dafür, dass das auch so bleibt. Die Franzosen haben seit Einführung im Jahr 1986 alle ihre fünf Achtelfinals bei Weltmeisterschaften gewonnen. Genau so lange liegt wiederum die letzte Achtelfinalteilnahme der Polen zurück: Vor 36 Jahren überstand man die Gruppe, musste sich in der Runde der letzten 16 jedoch klar mit 0:4 gegen Brasilien geschlagen geben.

Die letzten fünf Aufeinandertreffen zwischen Frankreich und Polen.
Die letzten fünf Aufeinandertreffen zwischen Frankreich und Polen.Flashscore

Didier Deschamps warnte trotzdem vor dem Gegner: "Wir haben nicht oft gegen Polen gespielt. Sie haben erfahrene Spieler. Robert Lewandowski sticht heraus, er ist einer der besten Stürmer der Welt." Deschamps, der als Spieler und als Trainer den WM-Pokal in die Höhe stemmen durfte, fügte an, dass er ein "gut organisiertes und athletisch präsentes" Team erwartet. Um diese Polen zu schlagen, bedarf es laut Kapitän und Torhüter Hugo Lloris einer "guten Leistung über das komplette Spiel". Der Schlussmann von Tottenham Hotspur erinnert daran, dass man bei der Europameisterschaft gegen die Schweiz ebenfalls als Favorit galt und aufgrund von Nachlässigkeiten scheiterte: "In so einer wichtigen Partie dürfen wir uns nie zurücklehnen, weder mental noch körperlich."

Polen, das sich trotz eines enttäuschenden Auftritts und einer 0:2-Niederlage gegen Argentinien wegen der besseren Tordifferenz gegenüber Mexiko für das Achtelfinale qualifizierte, spielt zum dritten Mal in der WM-Geschichte gegen den amtierenden Weltmeister. Bisher sind sie in diesen Partien ungeschlagen geblieben: Ein 1:0 gegen Brasilien 1974 und ein 0:0 gegen Deutschland vier Jahre später. Damit das so bleibt, müssen sich die Polen Lösungen im Kollektiv gegen die individuell überlegenen Franzosen ausdenken. Stürmer Arkadiusz Milik etwa bekannte auf der Pressekonferenz, die polnische Mannschaft werde "einen Roller brauchen", um Kylian Mbappé zu verteidigen. Sollten sie es schaffen und die französische Offensive in Schach halten, winkt im Viertelfinale ein Duell mit Senegal oder England.

Polens Stürmer Arkadiusz Milik über Verteidigungsansätze gegen Kylian Mbappé.
Polens Stürmer Arkadiusz Milik über Verteidigungsansätze gegen Kylian Mbappé.Opta by Stats Perform

Das Personal: Frankreich

Im letzten Gruppenspiel gegen Tunesien gab Didier Deschamps der zweiten Reihe Spielzeit, was nicht nur zur überraschenden 0:1-Niederlage führte, sondern "Les Bleus" in der Heimat und im Rest der Welt viel Kritik einbrachte. Nicht nur deshalb ist es sehr unwahrscheinlich, dass wir viele der Spieler am Sonntag gegen Polen wiedersehen werden. Kylian Mbappé, Olivier Giroud, Hugo Lloris, Ousmane Dembélé und Antoine Griezmann waren am Mittwoch im Education City nicht dabei, gehören aber gegen Polen zur festen Stammelf.

Gerade auf Griezmann kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Der Stürmer - bei Atletico Madrid zwischenzeitlich aufgrund von Vertragsklauseln nur zu Kurzeinsätzen gekommen - ist der einzige Spieler im Kader der Franzosen, der sowohl beim letzten Weltturnier in Russland als auch in diesem Jahr in Katar mindestens zehn Chancen kreiert hat. Sein Einfluss in der Nationalmannschaft ist ungebrochen, was sich unter anderem daran zeigt, dass er mit 2,34 expectedAssists (also Zuspielen, die zu Toren hätten führen sollen) das Turnierfeld anführt. Komplettiert wird die Offensive unserer Nachbarn von Kylian Mbappé, der mit drei Toren einer der besten Torjäger des bisherigen Turniers ist, und Olivier Giroud, dem nur ein weiterer Treffer zu seinen 51 im Nationaltrikot fehlt, um den bisherigen französischen Rekord-Torschützen Thierry Henry zu übertreffen.

Voraussichtliche Aufstellung von Frankreich:

Lloris - T. Hernandez, Upamecano, Varane, Koundé - Rabiot, Tchouaméni - Mbappé, Griezmann, Dembélé - Giroud

Das Personal: Polen

Trainer Czeslaw Michniewicz kann personell aus dem Vollen schöpfen, doch gerade das Spiel gegen Argentinien - eine ähnlich dominant spielende Mannschaft wie die Franzosen - sollte ihm Sorgen bereiten. Die Polen hatten über 90 Minuten nicht die Möglichkeit, sich aus dem Pressing der Südamerikaner zu befreien und konnte am Ende froh sein, dass die Niederlage nicht höher ausgefallen ist. Nach dem offensiv enttäuschenden ersten Gruppenspiel gegen Mexiko und der öffentlichen Forderung von Stürmerstar Robert Lewandowski nach einem Sturmpartner stellte der Coach auf eine Doppelspitze um und zog diese Taktik auch im Spiel gegen Argentinien durch. Es ist zu erwarten, dass er auch gegen Frankreich dabei bleibt.

Doch machen wir uns nichts vor: Der Protagonist der Polen wird einmal mehr im Tor stehen. Wojciech Szczesny spielt bislang ein herausragendes Turnier und konnte bis zum Treffer von Alexis Mac Allister die ersten 16 Schüsse parieren, die in Katar auf sein Tor kamen. Zudem hat er in diesem Turnier bereits zwei Elfmeter gehalten, davon einen gegen Lionel Messi. Er wird erneut über sich hinauswachsen müssen, damit die Polen eine Chance auf den Einzug ins Viertelfinale haben.

Voraussichtliche Aufstellung von Polen:

Szczesny - Bereszynski, Kiwior, Glik, Cash - Frankowski, Krychowiak, Bielik, Zielinski - Swiderski, Lewandowski